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Adipositas stört Belohnungssystem

Sabotage aus der Körpermitte

Essen macht satt und glücklich – zumindest viele Menschen. Bei Menschen mit Adipositas ist das jedoch nicht so. Ihr Belohnungssystem reagiert nicht so wie das von schlanken Menschen auf äußere Stimuli. Inkretinmimetika können dies womöglich ändern.
Annette Rößler
13.03.2025  18:00 Uhr

Belohnungssystem wohl dauerhaft gestört

Zusammen mit anderen Forschenden konnte Hanßen zeigen, dass diese Veränderungen tatsächlich von hochkalorischen, fett- und zuckerreichen Lebensmitteln ausgelöst werden und vor allem die dopaminergen mesolimbischen Bahnen im Gehirn betreffen. Lässt sich dieser Prozess rückgängig machen, indem Betroffene ihre Ernährung umstellen und abnehmen? Das sei derzeit nicht bekannt, so die Referentin. Es gebe aber Daten, die darauf hindeuten, dass die Veränderungen nicht reversibel sind.

Allerdings lässt sich medikamentös gegensteuern, und zwar mit Inkretinmimetika. Hanßen und Kollegen konnten belegen, dass der Agonist am Rezeptor des Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1-RA) Liraglutid bei Menschen mit Adipositas die Störung des assoziativen Lernens revidiert. Beim assoziativen Lernen werden äußere Reize mit Lerninhalten verknüpft, wodurch im Gehirn Verbindungen entstehen.

GLP-1-RA und andere Inkretinmimetika vermitteln ihre Effekte auf das Hungergefühl, die man sich beim Einsatz der Medikamente als »Abnehmspritzen« zunutze macht, über zentrale Mechanismen. Wie diese genau aussehen, ist noch nicht vollständig verstanden. »Wir wissen inzwischen, dass sie über POMC-Neurone wirken. Indirekt werden AgRP-ausprägende Nervenzellen gehemmt«, erklärte Professor Dr. Jens Brüning, Direktor der Poliklinik für Endokrinologie, Diabetologie und Präventivmedizin an der Uniklinik Köln.

Beide Zelltypen kommen im Hypothalamus vor, der Gehirnregion, die die Nahrungsaufnahme zentral steuert. POMC-(Proopiomelanocortin-)Neuronen werden durch Sättigungshormone wie GLP-1 oder auch Leptin aktiviert, AgRP-(Agouti-Related-Peptide-)Neuronen durch Hungerhormone wie Ghrelin. Am gewichtsreduzierenden Effekt der Inkretinmimetika seien sowohl deren Wirkung auf den Hypothalamus als auch auf das Belohnungssystem beteiligt, so Brüning. Zu den genauen Zusammenhängen brauche es weitere Grundlagenforschung.

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