Runder Tisch soll Arzneimittelversorgung sichern |
Friedemann Schmidt, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, betonte, dass noch in den nächsten drei bis fünf Jahren mit Ausfällen bei Wirkstoffen zu rechnen sei. »Eine Situation wie in den vergangenen Monaten habe ich in 30 Berufsjahren noch nicht erlebt«, sagte Schmidt. Er forderte, Bürokratie abzubauen, um die Rolle der Apotheken zu stärken. Dafür seien Änderungen im Apothekenrecht notwendig. Zudem sprach sich der Kammerpräsident dafür aus, dass sich der Freistaat mithilfe einer Initiative im Bundesrat dafür einsetzen solle, dass die Präqualifizierung abgeschafft und Retaxationen mit dem nötigen Augenmaß angewendet würden. Zudem müsse Apothekern die Möglichkeit eingeräumt werden, auch Präparate innerhalb von Wirkstoffgruppen unkompliziert auszutauschen.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hartmann sprach sich ebenfalls dafür aus, bürokratische Regularien zu vereinfachen. Er forderte eine europäische Strategie, um den Lieferengpässen langfristig entgegenwirken zu können. »Es braucht den Austausch aller Akteure, um die Herausforderungen anzugehen«, sagte Hartmann. Es müsse gewährleistet sein, dass die Apotheken kurzfristig Arzneimittel liefern können. Sein Fraktionskollege Dierks kam daraufhin auf die Idee zurück, einen Runden Tisch zur Arzneimittelversorgung einzuführen. »Wir müssen den Austausch aller Akteure vorantreiben, um vernünftige Lösungen zu finden«, erklärte der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion. Dabei solle nicht nur über die Engpässe, sondern auch über das Apothekenhonorar gesprochen werden. Weiterhin sei die Ausbildung ein wichtiges Thema. So müssten mehr Studienplätze Pharmazie in Sachsen geschaffen und es müsse die Anerkennung ausländischer Abschlüsse erleichtert werden. Dafür wolle er sich als Sozialpolitiker einsetzen, machte Dierks deutlich.