Rund 10.700 Apotheken sind noch nicht E-Rezept-ready |
Cornelia Dölger |
19.07.2022 14:00 Uhr |
Gematik-Chef Markus Leyck Dieken betonte, mit ihrer Einsatzbereitschaft gingen die Apotheken in Sachen E-Rezept mit bestem Beispiel voran und setzten zugleich ein Signal für die Arztpraxen. Bekanntlich leisten Teile der Ärzteschaft anhaltenden Widerstand gegen die Einführung der digitalen Verordnung und fordern finanzielle Anreize, was politisch sogar auf offene Ohren stieß. Vor allem aber verzögert der Boykott den ohnehin schleppenden Ablauf weiter. Die Gematik meint aber, dass sich die Mediziner dem neuen System bald anpassen werden. Wenn, so Leyck Dieken weiter, in den Praxen »die Sicherheit besteht, dass Patientinnen und Patienten das ausgestellte E-Rezept auch einlösen können, dann wird die Routine beim Umgang mit dem E-Rezept auch innerhalb der Ärzteschaft weiter und schneller wachsen«.
Deshalb sei es um so wichtiger, dass die Apotheken die nächsten Wochen für die Vorbereitung nutzten, gegebenenfalls auch gemeinsam mit benachbarten Arztpraxen. Mit einem so genannten Test-E-Rezept könnten die Heilberufe gemeinsam trainieren. Die Testdaten hat demnach die Techniker Krankenkasse zur Verfügung gestellt. Nach der Ausstellung in der Praxis könne das Testrezept ins Warenwirtschaftssystem der Apotheke eingelesen werden. Eine Belieferung oder Abrechnung finde dabei nicht statt. Damit können Angestellte auch ohne echte Patientinnen und Patienten das E-Rezept ausprobieren.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.