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Röteln eliminiert, Masern rückläufig

Zur Abwechslung Mal gute Nachrichten bei den Infektionskrankheiten: Laut aktuellem RKI-Bericht gelten Röteln hierzulande als eliminiert und die Masernfallzahlen sind die bislang niedrigsten seit der Einführung der Meldepflicht.
Carolin Lang
21.04.2021  12:30 Uhr

»2020 ist die Masernfallzahl in Deutschland bedingt durch die Covid-19-Pandemie um 85,5 Prozent zurückgegangen«, heißt es im »Epidemiologischen Bulletin« des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 15. April 2021. Dennoch gelten sie laut regionaler Verifizierungskommission der europäischen Weltgesundheitsorganisation-Region (RVC) nach wie vor als endemisch. Röteln hingegen gelten demnach als seit dem letzten Jahr in Deutschland eliminiert.

»Eliminiert« ist hierbei jedoch Definitionssache: Entsprechend der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Elimination der Masern und Röteln erreicht, »wenn die Mitgliedsstaaten eine Unterbrechung der endemischen Virus-Transmission für mindestens 36 Monate mit Hilfe eines qualitativ hochwertigen Surveillance-Systems nachweisen können«, schreibt das RKI. Mit endemischer Transmission ist eine kontinuierliche Übertragung derselben Virusvariante über zwölf Monate oder länger in einer geografischen Region gemeint. Wenn die WHO-Kommission den Eliminationsstatus für einen Mitgliedsstaat ausspricht, können dort also noch immer Fälle auftreten, die Transmissionsketten einer Virusvariante müssen dabei jedoch kürzer als zwölf Monate sein. Im Jahr 2020 wurden dem RKI 18 Rötelnfälle übermittelt.

Masernfallzahlen in Deutschland

In Bezug auf die Masern ist die Fallzahl laut RKI hierzulande im Vergleich zu den Vorjahren seit 2016 um 85,5 Prozent zurückgegangen; zuletzt auch bedingt durch die Corona-Pandemie. Dem Institut wurden für das Jahr 2020 insgesamt 76 Fälle übermittelt. Dies sei die niedrigste jährliche Fallzahl, die seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 an das RKI übermittelt wurde. Jedoch sei eine Untererfassung, zum Beispiel wegen eines möglichen Rückstaus von Fällen bei Gesundheitsämtern, theoretisch denkbar. Die Landesgesundheitsbehörden gehen jedoch nicht davon aus.

»Es steht allerdings zu befürchten, dass eine Normalisierung des öffentlichen Lebens auch zu einem Wiederaufflammen der Masern führen wird«, so das RKI. Die Masernimpfung bleibe demzufolge unabdingbar, um die Krankheit nachhaltig in Deutschland zu eliminieren.

Lage in der europäischen WHO-Region

Im Mai 2012 verabschiedete die Weltgesundheitsversammlung mit 194 Mitgliedsstaaten den »Global Vaccine Action Plan«, mit dem Ziel, allen Bevölkerungsgruppen weltweit den Zugang zu vorhandenen Impfangeboten bis zum Jahr 2020 zu ermöglichen. Masern und Röteln sollten bis 2020 in mindestens fünf von sechs WHO-Regionen eliminiert sein. Mit dem neuen internationalen Strategischen Rahmenplan 2021 – 2030 haben sich laut RKI erstmals alle sechs WHO-Regionen zum Eliminationsziel für Masern und Röteln verpflichtet oder unterstützen dieses Ziel.

Daher sind die Mitgliedsstaaten dazu angehalten, der WHO jährlich einen Bericht über den aktuellen Stand zur Transmission von Masern und Röteln vorzulegen. Dies übernimmt in Deutschland die am RKI angesiedelte Nationale Verifizierungskommission Masern/Röteln (NAVKO). Die RVC bewertet die jährlichen Berichte der 53 Staaten der europäischen WHO-Region.

Für das Jahr 2018 urteilte die RVC, dass 35 Staaten (66 Prozent) den Status der Masernelimination und 39 Staaten (74 Prozent) den Status der Rötelnelimination erreicht hatten. Für Albanien, Tschechien, Griechenland und das Vereinigte Königreich war aufgrund der weltweit teilweise erheblich angestiegenen Maserntransmission in den Jahren 2017 bis 2019 erneut eine endemische Übertragung der Masern anzunehmen, obwohl die vier Staaten den Status der Elimination in den Vorjahren bereits erhalten hatten, berichtet das RKI. In zwölf Staaten galt die Verbreitung der Masern und in elf Staaten die Verbreitung der Röteln weiterhin als endemisch. Der Bericht der RVC für das Jahr 2019 lag bei Erstellung des »Epidemiologischen Bulletins« des RKI noch nicht vor.

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