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Erkrankungen in Großbritannien

RKI informiert über Affenpocken 

Sieben Fälle von Affenpocken sind in Großbritannien seit Anfang Mai bekannt geworden. Jetzt weist auch das Robert-Koch-Institut auf die Möglichkeit der Viruserkrankung bei Reiserückkehrern hin. Woran erkennt man Affenpocken und wie werden sie behandelt?
Christina Hohmann-Jeddi
dpa
18.05.2022  15:12 Uhr

In Großbritannien sind vier weitere Fälle von Affenpocken erfasst worden. Wie die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) am Montag mitteilte, besteht kein bekannter Zusammenhang mit den anderen Fällen, die kürzlich entdeckt wurden. Insgesamt steigt die Zahl der Fälle damit auf sieben, nur einer ist reiseassoziiert.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) fordert aufgrund der britischen Erkrankungen in einem Beitrag im aktuellen »Epidemiologischen Bulletin« (Nr. 20/2022) Ärztinnen und Ärzte auf, bei charakteristischen Symptomen auch an Affenpocken zu denken. »Bei einem verdächtigen klinischen Bild sollte insbesondere bei Reiserückkehrenden aus (West-)Afrika eine Affenpockeninfektion in Betracht gezogen werden«, heißt es in der Mitteilung.

Laut RKI handelt es sich bei Affenpocken um eine von Affenpockenviren verursachte Infektion, die sich durch Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie durch Hauteffloreszenzen auszeichnet. Die Hautveränderungen durchliefen die Stadien Macula, Papula, Vesicula und Pustula, verkrusteten letztlich und die Krusten fielen dann ab. Als Folgen könnten Narben zurückbleiben, zum Teil könne die Infektion auch zur Erblindung führen. Das Institut informiert, dass die Affenpocken in der Regel milder als die klassischen Pocken verliefen, aber gerade bei sehr jungen oder immungeschwächten Patienten auch zu schweren Verläufen und Todesfällen führen könnten.

Behandeln lässt sich die Infektion mit dem seit Januar 2022 auch in der Europäischen Union zugelassenen antiviralen Wirkstoff Tecovirimat (Tecovirimat SIGA) von der US-Firma Siga Technologies, der neben Affenpocken auch gegen Pocken und Kuhpocken eingesetzt werden kann. Er hemmt die Virusfreisetzung aus der Wirtszelle. Der Wirkstoff ist laut RKI besonders für immungeschwächte Patientinnen und Patienten geeignet, bisher aber nicht breit verfügbar.

Reservoirtiere der Affenpockenviren sind trotz des Namens vermutlich Hörnchen und Nager. Affen stellen offenbar einen Fehlwirt dar. Von infizierten Tieren kann das Virus auch auf den Menschen übertragen werden, auch eine Übertragung zwischen Menschen vor allem über Kontakt mit den Sekreten der Effloreszenzen oder den Krusten ist möglich. Die Inkubationszeit beträgt meist zehn bis 14 Tage, die Erkrankung heilt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen ab. Während der gesamten Erkrankungsdauer besteht dem Erreger-Steckbrief des RKI zufolge Infektionsgefahr.

Laut der aktuellen Mitteilung des Instituts haben weite Teile der Weltbevölkerung mittlerweile keinen durch die früheren Pockenschutzimpfungen vermittelten Impfschutz mehr. In Nigeria würden seit 2017 vermehrt Affenpockeninfektionen beim Menschen diagnostiziert und reiseassoziierte Infektionen bei Rückkehrenden aus Nigeria vor allem in Großbritannien entdeckt.

Die Fälle in Großbritannien

Dies war auch bei den aktuellen Affenpockeninfektionen der Fall: Die erste Erkrankung war bereits Anfang Mai gemeldet worden. Damals hieß es, die erkrankte Person habe sich wohl in Nigeria angesteckt und sei dann nach Großbritannien gereist. Laut Angaben der UKHSA sind aktuell vier weitere Männer betroffen, die sich in London angesteckt hatten. Die Behörde erläuterte, dass es sich in allen vier Fällen um Männer handele, die sexuellen Kontakt mit anderen Männern hatten. Reisen in Endemiegebiete habe es keine gegeben. Ein Zusammenhang zwischen den vier Infektionen werde noch ermittelt. Es handele sich um die westafrikanische Variante, die milder verlaufe als die zentralafrikanische.

Angesichts der jüngsten Häufung der Fälle arbeite man eng mit dem Gesundheitsdienst NHS und internationalen Partnern zusammen, um mögliche weitere Fälle zu identifizieren, hieß es in der Mitteilung. Homosexuelle Männer wurden aufgefordert, auf ungewöhnliche Ausschläge oder Verletzungen an ihrem Körper, insbesondere im Genitalbereich, zu achten.

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