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Beratungsintensive Arzneiformen

Richtig appliziert ist halb kuriert

Warum sollten Allergie-Patienten möglichst zwei Adrenalin-Pens mit sich führen? Warum sollten Insulin-Pens vor der Anwendung gerollt werden? Und was ist bei transmukosalen Arzneiformen zu beachten? Tipps und Tricks gaben zwei Apotheker in einem Webinar.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 17.02.2021  18:00 Uhr

Die Tücken moderner Arzneiformen zeigten die Apotheker Dr. Dominik Bauer, Marktredwitz, und Dr. Philipp Kircher, Peißenberg, in einem Webseminar der Bayerischen Landesapothekerkammer auf – und gaben praxisnahe Hinweise für die Beratung. »Besorgen Sie sich Placebo-Arzneiformen, um dem Patienten die richtige Anwendung demonstrieren zu können«, riet Kircher den Kollegen.

Beispiel Adrenalin-Pen: In einer Studie konnte nur jede fünfte Mutter den Pen bei ihrem Allergie-kranken Kind komplett sachgerecht anwenden. Die korrekte intramuskuläre Injektion ist im Notfall aber essenziell, um einen anaphylaktischem Schock abzuwenden. Und nur 20 Prozent der Apotheker konnten die Handhabung richtig schulen.

Egal ob Fastjekt®, Emerade® oder Jext®: Alle Pens können beim Auslösen blockieren. Daher sollten die Patienten zwei Pens mit sich führen, um bei einer Fehlfunktion im Notfall umgehend reagieren zu können. »Der Patient sollte nicht zurückschrecken vor einer zweiten Injektion, wenn nach fünf bis zehn Minuten keine Besserung eintritt«, informierte Kircher. Je früher die Adrenalin-Injektion erfolgt, umso besser ist der allergische Verlauf.

Wie macht man es richtig? Schutzkappe entfernen, den Penschaft mit der dominanten Hand inklusive Daumen fest umfassen und den Autoinjektor in circa 10 cm Abstand zum Oberschenkel halten. Merkhilfe: blaue Kappe (beim Fastjekt®) zum Himmel, orange Seite zum Oberschenkel. Kräftig im 90-Grad-Winkel einstoßen, auch durch Kleidung, 10 Sekunden halten, Injektor langsam entfernen und Injektionsstelle massieren. Wichtig: Die Nadel ist nicht sichtbar und man muss den Pen nicht aktiv auslösen.

Pens und Fingerkraft

Nicht intramuskulär, sondern subkutan wird Insulin injiziert. »Die Subkutis weist je nach Körperregion unterschiedliche Kapillardichten auf; daher wird Insulin aus der Bauchregion schneller resorbiert als aus dem Oberschenkel«, erklärte Kircher. Tipp für den Patienten: Mahlzeiten-Insulin in den Bauch, Depotinsulin in den Oberschenkel injizieren. Wärmflasche oder Massage regen die Durchblutung an und beschleunigen die Resorption.

Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl des passenden Penmodells ist die Fingerkraft des Patienten. Bei wiederbefüllbaren Modellen oder Einmalpens ohne Federmechanik wird die Kanüle manuell ins Gewebe gestochen und der Kolben durch Fingerkraft verschoben. Nicht jeder Patient hat dafür genügend Kraft. Dagegen ist bei halbautomatischen Pens keine größere Fingerkraft nötig für die Auslösung, denn beim Drehen des Dosierknopfs wird eine Federmechanik gespannt.

Bei halbautomatischen wiederbefüllbaren Pens kann man eine versehentlich zu hoch eingestellte Dosis nicht zurückdrehen. Man müsse das Insulin verwerfen und den Pen neu einstellen, erklärte der Apotheker. Zu beachten ist ferner, dass sich bei einigen Modellen höhere Dosen einstellen lassen als in der Patrone vorhanden.

Wichtiger Beratungshinweis: Pens mit Insulinsuspensionen muss man vor jeder Anwendung circa 20 Mal (!) kippen oder zwischen den Handflächen rollen, bis eine milchige Färbung auftritt. Dann ist eine vollständige Redispergierung erreicht. »Nicht schütteln«, betonte Kircher. Leichte Vibrationen, zum Beispiel beim Radfahren, seien aber unproblematisch.

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