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Nasen- und Ohrentropfen

Richtig an Ort und Stelle

Auch wenn die Anwendung vermeintlich banal erscheint: Das Einbringen von geeigneten Tropfen und Sprays in Nase und Ohr birgt viele potenzielle Handhabungsfehler und bedarf deshalb der genaueren Erklärung. Hier kann das pharmazeutische Personal in der Beratung punkten.
Elke Wolf
24.02.2020  09:00 Uhr

α-Sympathomimetika machen den Großteil der Nasalia aus, die in der Apotheke abgegeben werden. Zur Erinnerung: Sie sollten maximal sieben bis zehn Tage am Stück in die Nase geträufelt werden. Grund ist die Überstimulation des Sympathikus, die langfristig die Nasenschleimhaut austrocknen lässt. Die Aktivität der Flimmerhärchen wird heruntergefahren und letztlich die Schleimhaut irreversibel geschädigt. Werden die nasalen Präparate zu häufig oder zu lange angewendet, wird die Nasenschleimhaut in einem Rebound-Mechanismus extrem durchblutet, schwillt an und man hat zunehmend das Gefühl der dauernden Verstopfung (Rhinitis medicamentosa). Das verleitet zum erneuten Einträufeln. Diese beiden Phänomene scheinen ­unter systemisch verabreichten Vasokonstringenzien nicht aufzutreten. Pseudoephedrin- und Phenylephrinhydrochlorid gibt es allerdings nur in Kombination mit analgetisch/antipyretisch wirkenden Substanzen (wie Aspirin® complex, Boxagrippal®, Gelo­prosed®, Doregrippin®).

Bei der Abgabe eines abschwellend wirkenden Nasensprays mit Xylo­metazolin, Oxymetazolin und Co. ­sollten sich Apotheker und PTA für die konservierungsmittelfreie Variante entscheiden. So weist etwa die S2k-Leitlinie Rhinosinusitis der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde gesondert darauf hin, dass zur Behandlung akuter Nasennebenhöhlenentzündungen Benzalkonium-freie α-Sympathomimetika zu verwenden sind.

Rebound-Phänomen und Rhinitis medicamentosa scheinen nicht so sehr dem abschwellend wirkenden Inhaltsstoff geschuldet, sondern eher dem Zusammenspiel mit Benzalkoniumchlorid. Dieser Konservierungsstoff wird fast ausschließlich verwendet, sehr selten nur Kaliumsorbat, Benzylalkohol oder 4-Hydroxybenzoesäuremethylester.

Studien belegen einen signifikanten Unterschied im Zellwachstum zwischen konservierten und unkonservierten Nasensprays. Besonders mit Benzalkoniumchlorid sind deutliche zytotoxische Effekte verbunden. Sowohl in vitro als auch in vivo schädigt Benzalkoniumchlorid konzentrations- und zeitabhängig die Zellmorphologie der Mukosa und hemmt die Zilienschlagfrequenz bis hin zum irreversiblen Stillstand. Seit 2004 ist deshalb für Benzalkoniumchlorid-haltige Arzneimittel zur Anwendung in der Nase ein entsprechender Warnhinweis in der Gebrauchs- und Fachinformation, etwa unter dem Abschnitt »pharmakologisch-toxikologische Eigenschaften«, nötig. Die zusätzliche Gabe von Dexpanthenol vermag das zyto- und zilientoxische Potenzial von α-sympathomimetischen, konservierten Nasensprays zu reduzieren.

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