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Niedersächsischer Apothekertag

Rezepturen haben weiter hohen Stellenwert

»Auch in Zeiten der industriellen Herstellung von Fertigarzneimitteln sind Fantaschalen und Pistille keineswegs veraltet«: Das sagte Martina Dreeke-Ehrlich beim 10. Niedersächsischen Apothekertag am 9. und 10. März in Hannover. Sie hob die Bedeutung der Anfertigung von Rezepturarzneimitteln als wichtiges Standbein der Apotheke auch in der Zukunft hervor.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 13.03.2019  14:00 Uhr

Die Anfertigung einer Rezeptur ist sinnvoll, wenn es gilt, therapeutische Lücken in der Arzneimitteltherapie zu schließen, neue Erkenntnisse umzusetzen, flexible Arzneistoff-Konzentrationen auszuprobieren, mehrere Arzneistoffe zu kombinieren oder aber die Adhärenz zu erhöhen.

Eine Rezeptur kann zudem notwendig werden, wenn eine Intervall- und Stufentherapie mit gleichen Externa-Grundlagen, die Kombination mehrerer Arzneistoffe, eine variable Therapieoption bei seltenen Indikationen oder der Austausch von Hilfs- und Konservierungsstoffen angezeigt ist. »Die Herstellung von Rezepturarzneimitteln war immer schon die Kernkompetenz der Apotheke. Das ist das, was wir können«, so die Referentin, die sich für den Erhalt hoher Qualitätsstandards auf diesem Sektor einsetzt.

Die Apothekerin aus Hinte betonte, dass freie Kompositionen der Ärzte den Apothekern das Leben bei der Rezeptur-Herstellung nicht zuletzt mit Blick auf Inkompatibilitäten und Instabilitäten oft jedoch schwer machen können. »Der Schlüssel zur qualitativ hochwertigen Anfertigung und somit auch zum Therapie-Erfolg ist die Magistral-Rezeptur«, sagte sie. »Entsprechende Leitlinien optimieren jedes Rezeptur-Herstellungsverfahren.«

Mit nur 20 Prozent Anteil an den Rezepturarzneimitteln stehe die Verordnung standardisierter Rezepturen jedoch nach wie vor zahlenmäßig hinter frei komponierten Zubereitungen zurück. Vielen Ärzten und selbst der überwiegenden Zahl der Dermatologen seien entsprechende Nachschlagewerke mit professionellen und modernen Vorgaben zur Rezepturanfertigung kaum bekannt. »Hier muss seitens der Apotheker noch intensiv die Werbetrommel gerührt werden«, konstatierte die Pharmazeutin.

Große Bedeutung als professionelle Quelle für Magistralrezepturen besitze die Formelsammlung »Standardisierte Rezepturen« für Ärzte, herausgegeben vom Pharmazeutischen Laboratorium DAC/NRF (Deutscher Arzneimittel-Codex/Neues Rezeptur-Formularium). »Dieses Formularium hat eine wichtige Funktion in der pharmazeutischen Qualitätssicherung solcher Arzneimittel, die mangels geeigneter Fertigarzneimittel im Rahmen der ärztlichen Therapiefreiheit rezepturmäßig verschrieben werden. Entsprechende Nischen der Pharmakotherapie sind gerade in der Lokalanwendung zu verzeichnen«, sagte Dreeke-Ehrlich.

»Mittels Onlinerecherche in der DAC/NRF-Formelsammlung für Ärzte (Rubrik Arztservice) können Rezepturen auf aktuelle Qualitätsstandards überprüft und obsolete beziehungsweise umstrittene Wirk- und Hilfsstoffe ausgeschlossen werden. Gegebenenfalls lassen sich hier auch Rezepturalternativen finden«, so die Referentin, die Vorsitzende des Ausschusses für berufliche Aus- und Fortbildung der Apothekerkammer Niedersachsen ist.

Seit 2004 führe das Zentrallabor der Deutschen Apotheker (ZL) in Eschborn zudem Ringversuche im Bereich Rezeptur durch. Diese Qualitätskontrolle werde bundesweit von vielen Apotheken als externe Überprüfung genutzt. Das ZL vergebe nunmehr auch Qualitätssiegel für die 2018 erfolgreich absolvierten Rezeptur-Ringversuche. Das Label gäbe Patienten Sicherheit, dass in der auf diese Weise ausgezeichneten Apotheke eine gute Arzneimittel-Qualität produziert wird. Dreeke-Ehrlich: »Rezepturen machen ein enormes pharmazeutisch-technologisches Wissen erforderlich. Es sind wir Apotheker, die die entsprechenden Kenntnisse besitzen und die Standards hoch halten. Das sollten wir durch die ZL-Zertifizierung verstärkt auch nach außen demonstrieren.«

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