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Invasive Candida-Infektion

Rezafungin nur einmal wöchentlich

Die Antimykotika Caspofungin, Micafungin und Anidulafungin sind bewährte Echinocandine, die Patienten mit invasiven Pilzerkrankungen das Leben retten können. Nach 15 Jahren kommt mit Rezafungin nun ein weiteres Echinocandin hinzu. Sein Vorteil: Es hat eine lange Halbwertszeit und muss nur einmal wöchentlich injiziert werden.
Brigitte M. Gensthaler
04.04.2024  07:00 Uhr

Reza- und Caspofungin gleichwertig

Rezafungin hemmt wie andere Echinocandine selektiv die 1,3-β-D-Glucansynthase des Pilzes. Damit wird die Bildung von 1,3-β-D-Glucan blockiert; dies ist ein essenzieller Bestandteil der Zellwand von Pilzen, der in Säugetierzellen nicht vorhanden ist. Die Hemmung der Glucan-Synthese führt zu einer schnellen, konzentrationsabhängigen fungiziden Aktivität in Candida-Arten. Allerdings gibt es auch Resistenzen gegen Echinocandine einschließlich Rezafungin, die auf Mutationen in den Glucansynthase-codierenden Genen beruhen.

Die Wirksamkeit von Rezafungin bei der Behandlung von Patienten mit Candidämie und/oder invasiver Candida-Infektion wurde in der randomisierten doppelblinden Phase-III-Studie ReSTORE untersucht. Darin erhielten knapp 200 Patienten mit Candidämie oder invasiver Candidiasis randomisiert (1:1) entweder intravenös Rezafungin einmal wöchentlich (400 mg in Woche 1, gefolgt von 200 mg wöchentlich, insgesamt zwei bis vier Dosen) oder intravenös Caspofungin (70 mg an Tag 1, gefolgt von 50 mg täglich) für maximal vier Wochen. Die primären Endpunkte waren das Gesamtansprechen (Heilung) an Tag 14 (für die europäische Zulassungsbehörde EMA) sowie die 30-Tage-Sterblichkeit (für die US-amerikanische Behörde FDA); die Studie war auf Nichtunterlegenheit angelegt.

59 Prozent der Patienten unter Rezafungin beziehungsweise 61 Prozent unter Caspofungin waren an Tag 14 geheilt; 24 respektive 21 Prozent waren an Tag 30 verstorben. Das bedeutet, dass der neue Wirkstoff Caspofungin nicht unterlegen war. Sehr ähnlich war auch das Sicherheitsprofil. 91 und 85 Prozent der Patienten hatten mindestens eine behandlungsbedingte Nebenwirkung, am häufigsten Fieber, Hypokaliämie, Durchfall, Pneumonie, septischen Schock and Anämie.

Keine Toxizität bei Überdosierung

Bei einer Überdosierung werden unterstützende symptomorientierte Maßnahmen empfohlen. Allerdings wurden in einer klinischen Phase-I-Studie Einzeldosen von 600 und 1400 mg gegeben, ohne dass über eine dosislimitierende Toxizität berichtet wurde. Gleiches gilt für die Phase-II-Studie STRIVE, in der auch Rezafungin-Dosen von einmal wöchentlich 400 mg bis zu vier Wochen lang angewendet wurden.

Bei Patienten, die überempfindlich gegen andere Echinocandine reagiert haben, darf das Medikament nicht eingesetzt werden. Klinische relevante Wechselwirkungen sind laut Fachinformation unwahrscheinlich.

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