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Gentechnische Sicherheit

Rekombinante Gerinnungsfaktoren

Angesichts der geringen Zahl an Hämophilie-Patienten weltweit ist die Vielzahl an rekombinant hergestellten Gerinnungsfaktoren, die sich mittlerweile auf dem Markt tummeln, schon erstaunlich. Die Unterschiede zwischen den Produkten sind oft nur marginal und den technischen Möglichkeiten oder geschickten Ausweichmanövern um patentgeschützte Verfahren geschuldet.
Robert Fürst und Ilse Zündorf
06.08.2020  11:00 Uhr

Faktor VIIa

Ähnlich wie andere Gerinnungsfaktoren wird der Faktor VII in der Leber gebildet und Vitamin-K-abhängig an verschiedenen Glutaminsäure-Resten γ-carboxyliert und zudem noch glykosyliert. Sezerniert wird FVII als einkettiges, 406 Aminosäuren langes Protein (Abbildung 4).

Für die Aktivierung muss das Zymogen von FXa, Thrombin, FIXa oder FXIIa geschnitten werden. Anschließend liegt FVIIa in Form einer leichten und einer schweren Proteinkette vor, die über eine Disulfidbrücke verbunden sind. Nur etwa 1 Prozent des Faktors ist unter physiologischen Bedingungen aktiviert und hat dann eine Halbwertszeit von nur zwei Stunden.

Bei Eptacog alfa handelt es sich um den bereits aktivierten FVII (Tabelle 3). Für dieses Präparat wird die cDNA des Gerinnungsfaktors in BHK-Zellen exprimiert. Die Aktivierung des Zymogens findet bereits während der Aufreinigung des Proteins über Ionen-Austausch-Chromatografie statt. Zugelassen ist Eptacog alfa zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen im Zusammenhang mit chirurgischen oder invasiven Eingriffen bei Patienten mit angeborener Hämophilie, die bereits Hemmkörper aufweisen oder bei denen die Gefahr einer Hemmkörperbildung besteht.

Für rekombinanten FVII wurden mittlerweile ebenfalls die gängigen Maßnahmen zur Verlängerung der Halbwertszeit getestet. Diese befinden sich zum Teil in unterschiedlichen Stadien der klinischen Entwicklung.

Ausblick

Die Geschichte der Hämophilie-Therapie zeigt sehr eindrucksvoll die Entwicklung der Biotechnologie und Molekularbiologie. Standen anfangs nur sehr grobe Methoden zur Verfügung, werden mittlerweile ausgeklügelte Moleküle designt, die die Therapie angenehmer und sicherer machen.

Bald könnten auch Gentherapievektoren zum Einsatz kommen, die die ständigen Injektionen der Gerinnungsfaktoren in klinischen Studien bereits für einige wenige Jahre überflüssig gemacht haben. Jedoch sind die normalen Substitutionstherapien bereits sehr kostspielig und die Gentherapien werden noch um einiges teurer werden. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass etwa 70 Prozent der Hämophilie-Patienten weltweit wegen der immensen Kosten keinen Zugang zu einer Therapie haben.

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