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Psychische Gesundheit

Rauchstopp kann glücklich machen

Viele Raucher schrecken davor zurück, der Zigarette zu entsagen, weil sie befürchten, dass darunter ihre psychische Gesundheit und auch die Sozialkontakte leiden könnten. Wahrscheinlich ist aber genau das Gegenteil der Fall, wie eine gerade veröffentliche Cochrane-Metaanalyse zeigt.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 05.04.2021  18:00 Uhr

Die negativen Folgen des Rauchens für die körperliche Gesundheit sind hinreichend bekannt. Laut Statistik stirbt einer von zwei Rauchern an einer rauchbedingten Krankheit, allen voran Krebs, aber auch chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Rauchen schmälert zudem die körperliche Leistungsfähigkeit, macht kurzatmig, üblen Mundgeruch und schlechte Haut.

Warum also können oder wollen so viele Menschen trotzdem nicht ohne Glimmstängel leben? Ein Faktor ist sicherlich die körperliche Abhängigkeit von Nikotin. Daneben scheint aber auch die Annahme eine Rolle zu spielen, dass Rauchen Stress lindert und zudem wichtig für die Sozialkontakte ist – Stichwort gemeinsame Raucherpause. Im Fall eines Rauchstopps werden daher negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Sozialleben erwartet.

Gegen die Theorie, dass es einem psychisch schlechter geht, wenn man mit dem Rauchen aufhört, spricht allerdings schon allein die Biologie, heißt es in der Einleitung einer kürzlich veröffentlichten Cochrane-Metaanalyse: Neurologische Anpassungsvorgänge bei chronischen Rauchern führten dazu, dass Betroffene häufig Nikotin-Entzugserscheinungen wie Angst, Depression oder Reizbarkeit erlebten. Daher könne ein dauerhafter Rauchstopp der psychischen Gesundheit wohl eher nützen als schaden, so die Autoren um Dr. Gemma Taylor von der Addiction & Mental Health Group an der University of Bath in England.

Dies fanden die Forscher in der Gesamtschau von 102 Beobachtungsstudien mit mehr als 169.500 Teilnehmern bestätigt. In 63 dieser Studien waren frische Exraucher mit Personen, die weiterhin rauchten, bezüglich möglicher Veränderungen der psychischen Gesundheit verglichen worden. Zehn Untersuchungen erfassten zudem, wie viele Personen während der Studie eine psychische Störung entwickelten. Die Dauer der Nachbeobachtung variierte zwischen sechs Wochen und in einigen Fällen sogar sechs Jahren.

»Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein Rauchstopp im Durchschnitt mit kleinen bis mäßigen Verbesserungen der Stimmung verbunden war. Dieser Nutzen der Rauchentwöhnung scheint bei verschiedenen Gruppen ähnlich zu sein«, fasst Taylor in einer Pressemitteilung von Cochrane Deutschland zusammen. Die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz war gemäß den strengen Kriterien der Cochrane-Collaboration zwar nur sehr gering bis moderat. Immerhin ist es damit aber wohl sehr unwahrscheinlich, dass die psychische Gesundheit leidet, wenn das Rauchen aufgegeben wird.

Auch eine Einschränkung der soziale Lebensqualität sind der Metaanalyse zufolge wohl nicht zu befürchten. Unter dem Strich zeigt die Arbeit, dass negative Folgen eines Rauchstopps für Psyche und Sozialleben höchstwahrscheinlich nicht zu befürchten sind, sondern dass es im Gegenteil diesbezüglich möglicherweise eher positive Effekte gibt.

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