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Rasche Replikation der Omikron-Variante in den Bronchien

Die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 vermehrt sich in humanen Bronchien 70-mal schneller als die Delta-Variante, berichten Forscher der Universität Hongkong. Das könne eventuell ihre hohe Übertragbarkeit erklären. Die Lunge sei weniger schwer betroffen.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 16.12.2021  15:30 Uhr

Das Team um Dr. Michael Chan Chi-wai untersuchte an Zellkulturen, wie gut die neue besorgniserregende Variante Omikron verschiedene Zellarten infizieren und sich in diesen vermehren kann. Über die Ergebnisse informiert das Team in einer Mitteilung, eine wissenschaftliche Publikation sei in Arbeit. 24 Stunden nach Infektion der Zellen replizierten Omikron-Viren in den Bronchienzellen 70-mal schneller als Delta-Viren, in Zellen des Lungengewebes dagegen um den Faktor 10 langsamer. Letzteres könne auf eine geringere Krankheitslast hinweisen, heißt es in der Mitteilung. Welche Zellarten genau untersucht wurden, wird nicht genannt.

Es sei wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Krankheitsschwere nicht allein durch die Virusreplikation, sondern auch durch die Immunreaktion des Wirts auf die Infektion bestimmt wird, betonen die Forscher. Zudem könne ein Virus, selbst wenn es weniger pathogen ist, eine höhere Krankheitslast in der Bevölkerung verursachen, indem es viele Menschen infiziert, als eine Variante, die zwar pathogener ist, aber sich weniger stark ausbreitet. Auch wenn sich eine geringe Pathogenität der Omikron-Variante bestätigen sollte, könne die Variante durch die ausgeprägte Immunflucht eine erhebliche Bedrohung darstellen.

Die Ergebnisse aus Hongkong seien interessant, wertete Professor Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité heute auf Twitter. Die hohe Replikation in den Bronchien könne auf eine verstärkte Virusausschüttung von Omikron-Infizierten hindeuten, auch wenn Angaben zur Replikation in Nase- und Rachengewebe in dieser Hinsicht aussagekräftiger wären.

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