Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Covid-19

Psychische Auswirkungen der Pandemie

Experten warnen vor den psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Welche mentalen Folgen könnten Erkrankte begleiten, wie sehr leidet medizinisches Personal unter der Situation und was ist mit Betroffenen, die bereits vorher psychisch erkrankt waren?
AutorKontaktCarolin Lang
Datum 29.05.2020  17:00 Uhr

Intensivpatienten

Aber nicht nur Isolation und Verunsicherung können die Psyche angreifen, sondern auch die Infektion selbst stellt eine Belastung dar. Daten zu den psychischen Auswirkungen von Coronavirus-Infektionen wertete die Arbeitsgruppe um Erstautor Dr. Jonathan P. Rogers in einer Meta-Analyse aus, die im Fachjournal »Lancet Psychiatry“ erschien (DOI: 10.1016/S2215-0366(20)30203-0). Die meisten SARS-CoV-2-Infizierten sollten ohne psychische Folgen genesen, vermuten die Wissenschaftler. Bei Intensivpatienten könne das jedoch teilweise anders aussehen. Eine mechanische Beatmung sowie der Aufenthalt auf einer Intensivstation könne demnach gravierende mentale Störungen zur Folge haben.

In die Analyse bezogen die Autoren zwölf Studien, darunter sieben Vorabveröffentlichungen, mit insgesamt 976 Covid-19-Patienten ein. Um die Datenbasis zu erweitern, berücksichtigten sie außerdem 47 Studien zu den psychologischen Auswirkungen von SARS-CoV- und 13 Studien zu MERS-CoV-Infektionen.

Die Auswertung machte deutlich, dass eine SARS-CoV- oder MERS-CoV-Infektion in der akuten Phase der Erkrankung psychische Symptome hervorrufen kann. Am häufigsten kam es zu Schlaflosigkeit (41,9 Prozent), gefolgt von Angst (35,7 Prozent), Gedächtnisstörungen (34,1 Prozent), depressiven Verstimmungen (32,6 Prozent) und Verwirrung (27,9 Prozent). Nach der Genesung von der Infektion traten Schlafstörungen, traumatische Erinnerungen, emotionale Labilität, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Gedächtnisstörungen bei mehr als 15 Prozent der Patienten in einem Nachbeobachtungszeitraum zwischen sechs Wochen und 39 Monaten auf. Rund 76,9 Prozent der Patienten kehrten innerhalb der folgenden drei Jahre an ihren Arbeitsplatz zurück.

Insgesamt ist die Datenlage zu psychischen Auswirkungen von Covid-19 noch recht dünn. Bisherige Studien weisen auf psychische Symptome bei Infizierten hin. Die Wissenschaftler stellten fest, dass SARS-CoV-2 bei einem signifikanten Anteil der Patienten im akuten Stadium ein Delirium verursachen könne. Mediziner sollten sich außerdem der Möglichkeit von Depressionen, Angstzuständen, Müdigkeit, posttraumatischen Belastungsstörungen und selteneren neuropsychiatrischen Syndromen als Spätfolge bewusst sein, so die Autoren.

Die Ursachen psychiatrischen Folgen einer Coronavirus-Infektion seien wahrscheinlich multifaktoriell. Eine mögliche Rolle spiele dabei unter anderem die soziale Isolation, die Besorgnis über die Ansteckung anderer oder die Angst vor der neuartigen und potenziell tödlichen Krankheit. Auch direkte pathologische Auswirkungen des Krankheitserregers könnten Mitursachen psychiatrischer Folgen sein; beispielsweise durch eine Infektion des Gehirns.

In weiteren Studien solle die Prävalenz psychiatrischer Symptome bei Patienten mit Coronavirus-Infektionen systematisch bewertet werden. Insbesondere da sich voraussichtlich eine recht große Anzahl von Menschen mit SARS-CoV-2 infizieren werde. Bei Patienten mit einer Krankheit, die eine Krankenhauseinweisung erfordert, bestehe ohnehin bereits ein Risiko für psychische Erkrankungen. Dieses könne durch die Auswirkungen sozialer Isolation noch verstärkt werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa