Psilocybin wirksam bei Major Depression |
Annette Rößler |
23.11.2020 09:00 Uhr |
Nachdem auch diese Patienten die Psilocybin-Sessions hinter sich gebracht hatten, sank der Score aber auch bei ihnen, sodass insgesamt bei 16 Teilnehmern (67 Prozent) in der ersten Woche nach der Therapie und bei 17 Teilnehmern (71 Prozent) in der vierten Woche nach der Therapie ein klinisch signifikantes Ansprechen zu verzeichnen war. Letzteres war definiert als ein mindestens 50-prozentiger Rückgang des Ausgangs-GRID-Hamilton-Wertes. In Woche 1 waren 14 Patienten (58 Prozent) und in Woche 4 immer noch 13 Patienten (54 Prozent) in Remission, hatten also GRID-Hamilton-Werte von 7 oder niedriger.
Neben der großen Effektstärke, die Davis in einer Pressemitteilung der Universität als viermal größer als die von traditionellen Antidepressiva beziffert, ist besonders der schnelle Wirkeintritt bemerkenswert. Bereits am Tag nach der ersten Psilocybin-Session zeigte der von den Patienten ausgefüllte Quick Inventory of Depressive Symptomatology – Self-Report (QIDS-SR) eine deutliche Besserung der Symptome an.
»Da die meisten anderen Behandlungen bei Depression Wochen oder Monate brauchen, bis sie wirken, und viele unerwünschte Effekte haben, könnte dies ein Game Changer sein«, so Davis. Eine Voraussetzung sei jedoch, dass die Ergebnisse in placebokontrollierten Studien bestätigt werden könnten. An diesen werden sich die Forscher in Baltimore sicherlich auch beteiligen. Zunächst wollen sie die Patienten dieser kleinen Studie noch weiter beobachten, um zu erfahren, wie lange der Effekt anhält.