Problemfall Versandapotheke |
| Alexander Müller |
| 06.11.2025 12:50 Uhr |
Beim Marktcheck »Selbstmedikation im Netz« im Jahr 2022 wurde das Online-Kaufverhalten von OTC-Arzneimitteln während der Corona-Pandemie untersucht. Grundlage war eine repräsentative Befragung von knapp 1800 Verbraucherinnen und Verbrauchern. Gerade während der Pandemie wurde viel online bestellt, ohne dass vorher fachlicher Rat eingeholt wurde. Und 73 Prozent der Befragten ließen sich von der Meinung anderer Nutzer beeinflussen.
Schlögens ging auch auf den neuen Trend der Abnehmspritzen ein, Thema des zweiten »Marktchecks«, der noch nicht veröffentlicht ist. Die Menschen kämen im Netz viel zu leicht an die Medikamente und müssten teilweise nur einen Fragebogen ausfüllen. Es sei sehr leicht, an die Produkte zu kommen, man könne beim Gewicht trixen und selbst bei Angabe von Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Schilddrüsenerkrankung sei Wegovy verkauft worden – für Preise zwischen 200 bis 500 Euro, berichtete Schölgens.
Als »Partnerapotheken« träten oft Versender aus den Niederlanden auf. Problemfall Versandhandel eben. Das online ausgestellte Rezept in einer Apotheke vor Ort einzulösen, habe in allen drei Fällen im Test der Verbraucherzentrale nicht geklappt. Das sei ein gutes Zeichen. Eine engere Zusammenarbeit mit den Apotheken würde sie sehr begrüßen, gerade mit Blick auf die zweifelhafte Rolle der Versender.