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PKV-Bilanz

Privatversicherer zahlen 2,8 Milliarden Euro für Corona-Aufwendungen

Die privaten Krankenversicherer haben 2020 und 2021 insgesamt 2,8 Milliarden Euro für die Bekämpfung der Pandemie aufgewendet. Das sei gemessen an der Versichertenzahl ein »überproportional hoher Aufwand«, hieß es am heutigen Dienstag bei der Pressekonferenz des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV). Die Arzneimittelausgaben in der PKV stiegen 2020 demnach um sieben Prozent und damit wie in den Vorjahren auf hohem Niveau.
Cornelia Dölger
22.02.2022  15:01 Uhr

Verbandsdirektor Florian Reuther betonte bei der digitalen »Zwischenbilanz zur Coronakrise«, das Geld für die Aufwendungen sei »gut angelegt«, nicht zuletzt weil auch gesetzlich Versicherte von den Vorkehrungen profitierten. Insgesamt habe man die Versorgung in der Pandemie gut aufrechterhalten können. Gemessen am verhältnismäßig kleinen Anteil an Privatversicherten in Deutschland – es sind rund 8,7 Millionen Vollversicherte – sei der Betrag von 2,8 Milliarden Euro erheblich und übersteige weit die angemeldeten coronabezogenen Aufwände der Gesetzlichen Krankenversicherung, so Reuther. Von den Maßnahmen der PKV könnten gesetzlich Versicherte profitieren, zum Beispiel von der Hygienepauschale, die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten von der PKV gezahlt werden. Schließlich würden alle zusätzlichen Hygienemaßnahmen für alle Patienten beibehalten, »ohne zu unterscheiden, wer da gerade behandelt wird«, so Reuther.

Weitere Zahlen zur Pandemie-Zwischenbilanz der PKV lieferte Frank Wild, Leiter des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP), das die Pandemie wissenschaftlich begleitet. Covid-19, so Wild, sei weltweit eine der häufigsten Todesursachen – in Deutschland sei aber im Vergleich zu anderen EU-Ländern der Anteil der Covid-19-Todesfälle an allen Sterbefällen niedriger. Etwa rangierte Covid-19 im Jahr 2020 auf Platz 6 in der Todesursachenstatistik; in Ländern wie Spanien oder Schweden habe es hierbei »ein deutlich schlechteres Bild« gegeben, so Wild. Dort war Covid-19 demnach zwischenzeitlich Todesursache Nummer eins. 2021, so Wild, hätten die Todesfälle durch Covid-19 in Deutschland allerdings deutlich zugenommen. Hierzu lägen aber noch nicht genügend Daten vor.  

Erkennbarer Rückgang bei OTC-Abgabe 

Um sieben Prozent seien die Ausgaben in der PKV für Arzneimittel im ersten Coronajahr 2020 gestiegen, so Wild weiter. Das belegten die aktuellsten Abrechnungsdaten. Damit habe sich der Trend auf hohem Niveau fortgesetzt – der im Übrigen auch für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gilt: Auch im GKV-Sektor gab es im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr einen Aufwärtstrend, hier sogar um zehn Prozent.  Gleichzeitig ging in der PKV die Packungsmenge an abgegebenen Arzneimitteln zurück, insbesondere wegen der Rückgänge bei nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten: Der OTC-Anteil sank 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent. Bei den Rx-Medikamenten gab es andersherum einen leichten Anstieg um 0,7 Prozent. Kardiovaskuläre Medikamente wurden im Jahr 2020 leicht vermehrt an Privatpatienten abgegeben, während es bei Mitteln für den Respirationstrakt ein Minus von mehr als zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gab.

Impfstoffe spielten für die Privatversicherten schon 2020 eine große Rolle – und das obwohl es 2020 noch gar keine Covid-19-Vakzine gab. Auf einer PKV-Liste, die die größten Veränderungen bei der Packungsabgabe zwischen 2019 und 2020 aufführt, rangieren Vakzine mit mehr als 530.000 mehr abgegebenen Packungen als im Vorjahr auf Platz eins. Hier hätten die Patientinnen und Patienten bereits verstärkt auf die Grippeschutzimpfung gesetzt, so Wild. Am stärksten zurück ging in dem Jahr der Liste zufolge die Abgabe von Antibiotika zur systemischen Anwendung.

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