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Pitavastatin

Primärprävention bei HIV-Patienten erfolgreich

Eine HIV-Infektion beziehungsweise deren antiretrovirale Therapie führt häufig zu einer Fettstoffwechselstörung. Ein Statin senkt bei HIV-Patienten das resultierende kardiovaskuläre Risiko, wie eine Studie jetzt gezeigt hat.
Annette Rößler
17.04.2023  11:00 Uhr

Im selben Maß, wie sich die Effektivität der antiretroviralen Therapie (ART) von HIV-Infizierten verbessert hat und dadurch ihre Lebenserwartung gestiegen ist, haben andere Erkrankungen bei der Betreuung dieser Patienten an Bedeutung gewonnen. Allen voran ist hier die Dyslipidämie zu nennen, eine häufige Nebenwirkung der ART und gleichzeitig ein anerkannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Ereignisse. Im Rahmen der REPRIEVE-Studie wird daher seit 2015 untersucht, ob bei HIV-Patienten unter ART, die aufgrund ihres sonstigen kardiovaskulären Risikoprofils eigentlich keine Kandidaten für eine Statintherapie wären, die präventive Gabe eines Statins einen positiven Effekt hat.

Auf ihrer Website informiert jetzt die US-Gesundheitsbehörde NIAID, der Hauptsponsor der Studie, über aktuelle Ergebnisse. Demnach wurde die Studie abgebrochen, nachdem eine geplante Zwischenauswertung eine deutliche Überlegenheit der Statintherapie gegenüber Placebo gezeigt hat.

35-prozentige Risikoreduktion

Die REPRIEVE-Studie wurde 2015 gestartet und rekrutierte in zwölf Ländern Asiens, Europas, Nord- und Südamerikas sowie Afrikas insgesamt 7769 HIV-Patienten unter ART im Alter zwischen 40 und 75 Jahren. Das kardiovaskuläre Risiko der Teilnehmer wurde zu Beginn als niedrig bis moderat eingestuft. Die Probanden erhielten randomisiert entweder 4 mg Pitavastatin (Livazo®) täglich oder Placebo. Dieses Statin war ausgewählt worden, weil es kaum über CYP-Enzyme mit anderen Arzneistoffen wechselwirkt und es daher zusammen mit einer ART weniger interaktionsträchtig ist als andere Statine.

Zuletzt habe eine Zwischenauswertung ergeben, dass Probanden in der Pitavastatin-Gruppe ein 35 Prozent geringeres Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse gehabt hätten als Teilnehmer in der Placebogruppe, berichtet das NIAID. Die Nebenwirkungen der Therapie seien mit denen vergleichbar gewesen, die in der Allgemeinbevölkerung unter Statinen beobachtet werden. Die Ergebnisse der Studie, die daraufhin gestoppt wurde, sollen zeitnah in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht werden.

»Die REPRIEVE-Studie spiegelt die Evolution der Forschung zu HIV wider«, so der NIAID-Direktor Dr. Hugh Auchincloss. Von den therapeutischen Möglichkeiten der Viruskontrolle sei der Fokus mittlerweile abgerückt und liege stattdessen darauf, wie sich die allgemeine Gesundheit von HIV-Infizierten verbessern lasse. »Die neuen Daten zeigen, dass ein gewöhnlicher Cholesterolsenker die kardiovaskuläre Gesundheit von HIV-Patienten substanziell verbessern könnte.«

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