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Patientenschützer
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Praxis-Sprechzeiten genau kontrollieren

Patientenschützer unterstützen die geplanten Vorgaben zu mehr Praxis-Sprechzeiten für Kassenpatienten – fordern aber auch genaue Kontrollen. Es sei richtig, die Sprechstunden per Gesetz zu erhöhen, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. 
AutorKontaktdpa
Datum 14.01.2019  10:10 Uhr

«Für viele Mediziner wird sich nichts ändern, sie bieten ohnehin mehr Stunden an. Alle anderen sind jetzt in der Pflicht», so Brysch. Entscheidend sei aber, dass Sprechzeiten auch engmaschig kontrolliert werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse durchgreifen und Kriterien der Überprüfung selbst festlegen. Dies reiche nur anhand von Abrechnungsziffern nicht aus.

Ein von der großen Koalition auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf sieht vor, dass Praxisärzte mindestens 25 statt 20 Stunden pro Woche für Kassenpatienten anbieten müssen. Sie sollen unter anderem damit schneller an Termine kommen. Brysch kritisierte, bisher kämen die Kassenärztlichen Vereinigungen ihrer Kontrollpflicht der Zeiten nicht nach. Nötig sei außerdem ein bundesweites und für alle abrufbares Berichtswesen dazu. «So werden auch die Ärzte gestärkt, die bereits jetzt mit deutlich höherem Zeitaufwand für die Patienten da sind.»

Die Patientenschützer begrüßten, dass auch Hausbesuche auf die Sprechzeiten angerechnet werden. «Dies müssen die Ärzte nun im Sinne der alten, pflegebedürftigen und schwerstkranken Menschen nutzen», forderte Brysch. Fast 80 Prozent der Hausbesuche finden bei Menschen über 75 Jahren statt. Deshalb sei der Rückgang der Hausbesuche in den vergangenen Jahren alarmierend. «So darf es nicht weitergehen.» Gerade diesen Patienten fehle oft die Kraft zum Arztbesuch.

Dabei sei permanenter Streit von Kassenärzten und gesetzlichen Krankenkassen über Vergütungen hinderlich. Wenn sie nicht zu einer Lösung im Sinne der Patienten bereit seien, sei Spahn auch hier gefordert. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung dringt auf deutlich mehr Geld für Hausbesuche, um das Angebot aufrechterhalten zu können. Gab es 2009 noch 30,3 Millionen Hausarzt-Besuche bei Patienten und 2010 rund 27 Millionen, waren es 2016 nur 25,2 Millionen.

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