Prävention muss ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken |
Johanna Hauser |
09.10.2025 18:00 Uhr |
Hoffmann skizzierte die Vorstellungen der Bundesapothekerkammer, nach denen Apotheken allgemeine jährliche Beratungen sowie individuelle Beratungen in regelmäßigen Abständen zu verschiedenen Erkrankungen anbieten könnten. Auch hinsichtlich tabakassoziierter Erkrankungen könnten Präventionsleitungen in Apotheken angeboten werden.
Engelmeier fügte an, dass sie sich auch gut eine zielgruppenspezifische Beratung vorstellen könne, beispielsweise für Familien oder Kinder. Gerade für ältere Menschen sei die Apotheke die Anlaufstelle Nummer eins. Mit den Angeboten könnten sich Apotheken zu Präventionsstätte entwickeln, weg von der reinen Abgabestelle.
Einig waren sich die Teilnehmer dahingehend, dass es dringend mehr und besserer Kommunikation benötige, damit Patienten Präventionsleistungen in der Apotheke wahrnehmen.
Kurzzeitig emotional wurde die Diskussionsrunde, als die Sprache auf Incentivierungen oder Sanktionierung kam. »Die Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen«, unterstrich Heribert Schunkert. Es sei ein langfristiger Prozess, den Präventionsgedanken in den Köpfen zu verankern. Georg Kippels wies darauf hin, dass man den Solidaritätsgedanken neu denken müsse, jeder müsse aktiv mitwirken. Auch sei es wichtig frühzeitig mit Prävention zu beginnen.
Sonja Mayer wies auf das Projekt »Apotheke macht Schule« hin, in dessen Rahmen Apotheker aktiv in Schulen zu Gesundheitsthemen aufklären. Sie plädierte für ein Schulfach »Gesundheit«. Michaela Engelmeier sprach sich strikt gegen Sanktionierungen aus, man müsse die Menschen ermutigen. ABDA-Präsident Thomas Preis meldete sich am Ende der Veranstaltung aus dem Publikum zu Wort und regte an, das Prophylaxe-Modell der Zahnärzte als Anregung für eventuelle Maßnahmen zur Hand zu nehmen.