PPI-Alternative aus Fernost |
Sven Siebenand |
16.07.2025 10:00 Uhr |
Das genannte Review enthält für die Ärzteschaft in den USA auch Best-Practice-Ratschläge auf der Grundlage einer Überprüfung der veröffentlichten Literatur und der Konsensmeinung von Experten. So sollten die PCAB die PPI bei den meisten Behandlungsschemata zur Helicobacter-pylori-Eradikation ersetzen.
In anderen Einsatzgebieten sind die Empfehlungen dagegen zurückhaltender. Es wird zum Beispiel dazu geraten, mit PCAB keine Erstlinientherapie bei unkompliziertem Sodbrennen oder NERD vorzunehmen. Eine Ausnahme bestehe bei Patienten, bei denen die zweimal tägliche Einnahme eines PPI nicht zum Erfolg geführt hat. Bei leichter erosiver Refluxkrankheit sollten ebenfalls PPI bevorzugt werden. PCAB können laut dem Review aber auch in dieser Indikation erwogen werden, wenn zweimal täglich eingenommene PPI nicht ausreichend wirken.
Obwohl es eigentlich noch nicht genug Belege für einen Nutzen gibt, schließt die Expertengruppe einen On-Demand-Einsatz der PCAB aufgrund ihres schnellen Wirkeintritts nicht komplett aus.
Ferner wird empfohlen, PCAB in der Regel nicht als Erstlinienbehandlung oder zur Prophylaxe peptischer Ulzera einzusetzen. Obwohl die Belege begrenzt sind, könnte die schnelle und starke Säurehemmung PCAB bei gastroduodenalen Ulzera mit hohem Blutungsrisiko aber wiederum nützlich sein, heißt es in der Publikation.