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Gerinnungshemmer

Phenprocoumon womöglich besser als Warfarin

Cumarine sind in Sachen Gerinnungshemmung von den direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) verdrängt worden. Nun überrascht das Ergebnis einer großen Real-World-Studie, in der die Überlebenswahrscheinlichkeit unter einem Cumarin im Vergleich zu drei der vier verfügbaren DOAK signifikant höher war. Das Besondere: Statt Warfarin wurde hier Phenprocoumon verwendet.
Kerstin A. Gräfe
20.11.2024  11:00 Uhr
Drei DOAK mit höherer Gesamtmortalität assoziiert

Drei DOAK mit höherer Gesamtmortalität assoziiert

Für Apixaban, Edoxaban und Rivaroxaban wurde im Vergleich zu Phenprocoumon eine signifikant höhere Gesamtmortalität festgestellt (alle p < 0,001), nicht jedoch für Dabigatran (p = 0,13). Die Fünf-Jahres-Mortalität DOAK versus Placebo betrug für Apixaban 22,7 versus 12,7 Prozent, für Edoxaban 19,5 versus 11,4 Prozent, für Rivaroxaban 16,0 Prozent versus 12,3 Prozent und für Dabigatran 13,0 versus 12,8 Prozent.

Ein ähnliches Bild ergab sich beim Endpunkt MACCE: Apixaban, Edoxaban und Rivaroxaban waren auch hier mit einem signifikant höheren Risiko verbunden als Phenprocoumon, während dieser Zusammenhang für Dabigatran nicht signifikant war.

Das Risiko für schwerwiegende thromboembolische Ereignisse war gegenüber Phenprocoumon bei zwei DOAK signifikant erhöht, nämlich für Apixaban und Edoxaban. Die anderen beiden DOAK waren in diesem Punkt gegenüber Phenprocoumon nicht mit einem Nachteil verbunden, konnten thromboembolische Ereignisse aber auch nicht besser verhindern. Schwere Blutungen traten unter Dabigatran und Rivaroxaban signifikant seltener auf als unter dem Cumarin, bei Edoxaban jedoch statistisch signifikant häufiger.

»Zumindest in Bezug auf Phenprocoumon erscheint es fraglich, ob die DOAK weiter befürwortet werden sollten«, schlussfolgern die Autoren aus diesen Ergebnissen. Die Studie gebe Hinweise darauf, dass das Cumarin den Faktor-Xa-Inhibitoren Apixaban, Edoxaban und Rivaroxaban überlegen beziehungsweise dem Thrombin-Hemmer Dabigatran nicht unterlegen sein könnte. Dies sollte nun dringend in randomisierten kontrollierten Studien überprüft werden.

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