Pharmaindustrie peilt mehr als 40 Neueinführungen an |
Auch 2025 werden viele der neuen Medikamente in den parenteralen Bereich fallen. / © Adobe Stock/Pichak Limprasutr
Die Schätzung des vfa basiert vor allem auf den bereits erteilten Zulassungen und den Zulassungsempfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur EMA. Es liegt dann im Ermessen der einzelnen Pharmaunternehmen, ob und wann sie ihr Präparat in Deutschland auf den Markt bringen. 2025 könnten es theoretisch mehr als 40 neue Medikamente, mutmaßt der vfa.
»Fast alle dienen der Therapie oder Prävention von schweren, zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten wie Alzheimer, Krebserkrankungen, gefährlichen Infektionen oder Gendefekten und stellen für viele betroffene Patientinnen und Patienten entscheidende Behandlungsverbesserungen dar«, schreibt vfa-Präsident Han Steutel in einer Pressemeldung des Verbands.
Ein großes Medienecho und viele Erwartungen hat Mitte November die Zulassungsempfehlung für das Alzheimer-Mittel Lecanemab (Leqembi®) ausgelöst. Der Antikörper gegen β-Amyloid-Protofibrillen wird jedoch bei Weitem nicht für alle Patienten eine Therapieoption sein.
Für ein zweites Antikörperpräparat sei die Zulassung bereits beantragt. Damit dürfte Donanemab gemeint sein: ein weiterer Antikörper, der sich gegen β-Amyloid-Plaques richtet. Auch hier scheint die Prüfung länger zu dauern. Der Antrag wurde bereits im August 2023 gestellt, ein Votum liegt jedoch noch nicht vor.
Noch kurz vor Weihnachten gab es eine Zulassungsempfehlung für den ersten selbstamplifizierenden mRNA-basierten (sa-mRNA) Impfstoff namens Zapomeran gegen Covid-19. Zudem geht der vfa davon aus, dass die bereits verfügbaren Corona-Impfstoffe zum nächsten Herbst wieder an die aktuell zirkulierenden SARS-CoV-2-Stämme angepasst werden. Für immungeschwächte Patienten soll es ein neues Antikörperpräparat zur passiven Immunisierung geben (Sipavibart, Kavigale®) sowie ein neues Medikament für schwer erkrankte Covid-19-Patienten, das Lungenentzündungen verhindern soll.
Für Deutschland derzeit noch weniger relevant, aber von weltweiter Bedeutung könnten ein oder sogar zwei neue Impfstoffe gegen das Chikungunya-Virus sein. Ein erster Impfstoff ist bereits zugelassen, ein zweiter im Zulassungsverfahren, berichtet der vfa. Die Krankheit wird von Mücken übertragen. Eine Ausbreitung in Europa sei durch den Klimawandel gut möglich.
Ein Gutteil der 2025 auf den Markt kommenden Arzneistoffe werden wieder Antikörper sein. / © Getty Images/mirror-images
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.