Peter Stahl ist neuer Kammerpräsident |
Christina Hohmann-Jeddi |
14.11.2020 18:24 Uhr |
Der bisherige Vizepräsident ist Kammerpräsident: Peter Stahl steht von jetzt an der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz vor. / Foto: PZ/Alois Müller
Der bisherige Vizepräsident Peter Stahl ist der neue Präsident der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz. Das wurde heute auf der Kammerversammlung beschlossen, die aufgrund der Corona-Pandemie hybdrid als digitale und Präsenzveranstaltung stattfand. Pharmazierat Stahl tritt damit die Nachfolge von Andreas Kiefer an, der die Landesapothekerkammer 14 Jahre lang geführt hatte. Kiefer, der auch Vorsitzender der Bundesapothekerkammer war, war im September nach schwerer Krankheit gestorben.
Als Vizepräsident wurde Thomas Christmann gewählt, der bereits Vorstandsmitglied war. Neu in den Vorstand wurde Nadine Precht, Apothekerin aus Mainz, nachnominiert. Das neu zusammengesetzte Gremium wird bis November 2021 im Amt bleiben, dann finden Neuwahlen statt.
Die Apothekerkammer Rheinland-Pfalz musste vor Kurzem gleich zwei schwere Verluste hinnehmen. Im September starben der Ehrenpräsident Dr. Hartmut Schmall und der bisherige Präsident Kiefer, den die Kammerversammlung posthum zum Ehrenpräsidenten ernannte. Beide hätten sich geführt von Sachkenntnis und mit »Durchsetzungsfähigkeit und Weitsicht« für den Berufsstand eingesetzt, sagte Stahl. Sie seien für ihre Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit bekannt gewesen: »Ihr Erbe ist unser aller Auftrag.«
Dr. Michael Cramer, Leiter des Pharmaziereferates im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz, sicherte bei der Kammerversammlung zu, dass das Ministerium die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit der Kammer der Vergangenheit auch in Zukunft fortsetzen werde. Das Ministerium stehe an der Seite der Apotheker.
Stahl betonte, dass der Berufsstand vor einigen Herausforderungen stehe. Neben einer zunehmenden Kapitalisierung des Gesundheitswesens, die zu beobachten sei und die Freiberuflichkeit der Apotheker bedrohen könnte, sei dies auch der Nachwuchsmangel, vor allem auf dem Land. Zu Problemen könnten auch das E-Rezept und das verstärkte Auftreten von Telemedizin-Anbietern führen, sagte Stahl. »Wenn einzelne Player mit großem Werbebudget auftreten und das Edikt von Salerno infrage stellen, wird das gefährlich.« Die politischen Entscheider müssten den Wert der öffentlichen Apotheken erkennen und bewahren, forderte Stahl. »Die Arzneimittelversorgung taugt nicht als Kapitalanlage und Renditeobjekt.«
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