pDL wirtschaftlich effizient umsetzen |
Brigitte M. Gensthaler |
16.05.2025 15:30 Uhr |
Zur Vorbereitung gehört unter anderem, dass das Team mitgenommen, ein pDL-Manager etabliert und Materialien vorbereitet und griffbereit abgelegt werden. / © Getty Images/Westend/Mareen Fischinger
»Die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) sind Win-Win-Win-Situationen: für Patienten, Apotheke und Berufsstand«, vertrat Dr. Katja Renner, Apotheke am MDZ in Heinsberg, beim Fortbildungstag des Bayerischen Apothekertags am 10. Mai. Sie ließen sich auch wirtschaftlich umsetzen in der Apotheke. »Wir sind dumm, wenn wir die pDL nicht anbieten und das Geld liegen lassen!«
Ausdrücklich ermunterte sie die Kolleginnen und Kollegen dazu, die Herausforderung anzunehmen und pDL als Chance zu erfassen. »Es besteht ein riesiger Bedarf für Prävention, Therapie und Steigerung der Gesundheitskompetenz.« Die Apotheke könne mehr leisten als Abgabe und Versorgung mit Arzneimitteln und mit individueller Beratung bei den Patienten punkten. Und nicht nur bei ihnen: »Viele Kollegen wollen kein verlängerter Arm eines Automaten sein; sie wollen einen attraktiven Beruf haben. Dies gilt gerade für junge Apotheker.«
Die pharmazeutische Leistung lasse sich bei guter Vorbereitung wirtschaftlich abrechnen und gestalten. Zur Vorbereitung gehöre, dass das Team mitgenommen, ein pDL-Manager etabliert, Materialien vorbereitet und griffbereit abgelegt, der Workflow etabliert und die Kundenansprache geübt werden. Renner verwies auf die Unterlagen und Hilfen von der ABDA, Bereich »pDL Campus«.
Mit großem Elan warb Dr. Katja Renner für die pharmazeutischen Dienstleistungen. / © BAV/Sabrina Spieß
Für den Einstieg eignen sich Blutdruckmessen und Inhalativa-Schulung. Die pDL Medikationsberatung zur Polymedikation könne folgen, erfordere aber eine zusätzliche Qualifikation, ebenso wie die Beratung von Patienten nach Transplantation und solchen mit oraler Krebsmedikation. Übung und Organisation helfen, die Effizienz zu steigern. Sie kombiniere daher die Blutdruckmessung wann immer möglich mit einer Medikationsanalyse.
Man brauche sich auch nicht zu scheuen, die nötige Unterschrift einzuholen, entkräftete Renner ein häufiges Hemmnis. »Die allermeisten Patienten unterschreiben sofort, dass die Beratung stattgefunden hat. Ansonsten muss man kurz und knapp erklären, warum man eine Unterschrift braucht.«