pDL als Instrument zur Patientenbindung |
Melanie Höhn |
14.05.2024 12:30 Uhr |
Pharmazeutische Dienstleistungen können dafür genutzt werden, um Kundinnen und Kunden langfristig an eine Apotheke zu binden. / Foto: ABDA
In Zeiten von E-Rezept, Lieferengpässen und Personalmangel sind Konzepte zur Bindung der Patientinnen und Patienten an die eigene Apotheke wichtig – pdL können hierbei einen wichtigen Beitrag leisten. Wie können die Dienstleistungen in der Apotheke gezielt eingesetzt und in den Alltag eingebunden werden? Darüber tauschten sich fünf Apothekerinnen und Apotheker gemeinsam mit Moderator und Apotheker Steffen Schmidt aus der Apotheke am Bahnhof in Reken in einer neuen Folge des ABDA-Formats »pDL Campus live« aus.
Wie Patientenvorträge für die Kommunikation der pDL bei eigenen Patientenveranstaltungen genutzt werden können, um Kundinnen und Kunden zu binden und neue Patienten zu gewinnen, erklärte Sabine Haul aus der Elefanten-Apotheke in Hamburg-Bergedorf. »Es ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, dass sich Kunden im Gesundheitswesen zunehmend verunsichert fühlen«, sagte Haul. Hier setzt ihre Apotheke an: Regelmäßige Vorträge, zum Beispiel Zahlen und Fakten zum Thema Blutdruck, werden in Kooperation mit Behörden, Bezirksämtern, Pflegediensten, Selbsthilfegruppen, Polizei, Wohnungsbaugenossenschaften oder Senioreneinrichtungen beworben. Zudem nutzen die Einrichtungen die Vorträge als Werbung, beispielsweise auf ihrer Webseite, in Zeitungsartikeln oder in den sozialen Netzwerken. Außerdem werden Flyer in der Apotheke verteilt und Plakate in den Arztpraxen ausgehängt.
»Ich habe heute sehr viel gelernt und noch eine Menge Fragen, wann haben Sie noch einmal Zeit für mich?«, sei eine typische Frage nach einer solchen Veranstaltung. Einen Flyer über die fünf Dienstleistungen erhalten die Teilnehmer anschließend und können noch am selben Tag einen Termin in der Apotheke vereinbaren. Für Sabine Haul ist klar: Die Vorträge sind ein riesiger Gewinn für die Apotheke. »Die Nachfrage nach pDL steigt, Patienten werden an die Apotheke gebunden und neue Kunden werden auf die Apotheke aufmerksam«, sagt sie. »Patienten und Multiplikatoren lernen unsere Fachkompetenz kennen und wissen danach, was sie selbst mitteilen oder fragen müssen«, so Haul weiter, die durch die Veranstaltungen auch mehr über ihre Patienten lernt, wie sie sagt.
Außerdem werde die Apotheke als »Zentrum für Gesundheitsfragen« wahrgenommen. Durch die große Öffentlichkeit und Werbung entstehe zudem ein Schneeballeffekt. »Jeder Vortrag hat wieder einen Schwung neue Menschen in die Apotheke geschwemmt«, erzählt die Apothekerin. »Das Tollste ist, wenn Sie einem Patienten so richtig geholfen haben«.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.