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Apotheken-Finanzierung

Overwiening: »Kassen und Politik können oder wollen nicht rechnen«

Zwischen Frust und Chancen: Über die weiterhin schwierigen Gespräche mit Politik und Krankenkassen zu mehr Honorar für die Apotheken berichtete ABDA- und AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening bei der Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Wie geht es weiter?
Daniela Hüttemann
05.06.2024  18:00 Uhr

PTA wollen keine Schein-Apotheken leiten

Erstmals ging in den vergangenen zwei Jahren auch die Zahl der Filialen zurück – für Overwiening ein weiteres Argument, dass die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angedachten »Schein-Apotheken« ohne Notdienst, Rezeptur und approbierten Apotheker kaum die Lösung sein dürften. Das Ministerium habe überrascht reagiert, als die ABDA-Präsidentin klarmachte, dass dies nicht nur eine schlechtere Versorgung bedeute, sondern dass es auch zu wenig PTA gebe und diese zudem nicht bereit seien, eine solche Verantwortung zu übernehmen. Die Idee des Ministeriums beruhe wohl auf einer Einzelmeinung, wie sich in den Gesprächen herausgestellt hätte. Das sei nicht demokratisch, stellte Overwiening klar.

Das untermauert auch der Online-Stellenmarkt der Kammer: Auf ein Gesuch eines Approbierten kommen zehn freie Stellen, bei PTA ist die Quote sogar 1 zu 14. Erstmals ging im vergangenen Jahr auch die Zahl der Beschäftigten in den öffentlichen Apotheken bundesweit zurück. Trotz Apothekenschließungen suchen die verbliebenen Apotheken händeringend weiter nach Personal, das aufgrund der Belastung und Bezahlung kündigt, Arbeitszeit reduziert oder in andere Tätigkeitsbereiche wechselt. Die Inhabenden wollen höhere Löhne zahlen, können es aktuell aber nicht. Dies sei ein wichtiges Argument in Gesprächen mit der Politik. Die ABDA spreche laut Overwiening nicht nur für die Eigentümer, sondern auch für alle knapp 157.000 Angestellten, davon 88 Prozent Frauen.

Mit den Apotheken sparen, nicht an den Apotheken

Immerhin sehe die Politik langsam ein, dass man bei den Apotheken nicht noch weiter sparen könne, wie es ungerechterweise mit dem erhöhten Zwangsrabatt für die Krankenkassen durch das GKV-Stabilisierungs-Gesetz erfolgt war. Das scheine mittlerweile selbst der Gesundheitsminister als Fehler einzusehen.

Im vergangenen Jahr ist der Anteil der Kosten der GKV für Apotheken erstmals auf unter 2,0 Prozent ihrer Gesamtausgaben gesunken und liegt halb so hoch wie deren eigene Verwaltungskosten. »Wer jetzt noch sagt, dass er an den Apotheken sparen kann, kann oder will nicht rechnen«, so Overwiening.

»Mit uns zu sparen wäre dagegen zielführend und nachhaltig«, machte Overwiening einen konstruktiven Vorschlag Richtung Kassen und Politik. »Durch interprofessionelle Zusammenarbeit wie im ARMIN-Projekt können wir die Mortalität um 16 Prozent senken – wäre unsere Arbeit ein Arzneimittel und wir ein Pharmaunternehmen, hätten wir einen echten Blockbuster.«

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