Orforglipron senkt in Studie das Körpergewicht |
Sven Siebenand |
11.08.2025 09:00 Uhr |
An Adipositas-Medikamenten in Tablettenform wird intensiv geforscht. Orforglipron konnte in einer Phase-III-Studie überzeugen. / © Adobe Stock/Ljupco Smokovski
Anders als herkömmliche GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid, Dulaglutid und Liraglutid, die auf peptidischen Strukturen basieren und in der Regel subkutan verabreicht werden müssen, weist Orforglipron ein so günstiges pharmakokinetisches Profil auf, dass es für die orale Applikation entwickelt werden konnte. Es ist ein nicht peptidischer Agonist am GLP-1-Rezeptor.
Lilly gibt aktuell die Topline-Ergebnisse der Phase-III-Studie ATTAIN-1 bekannt. In dieser placebokontrollierten Studie wurde Orforglipron bei mehr als 3100 Erwachsenen mit Adipositas oder Übergewicht mit einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung und ohne Diabetes untersucht. Nach 72 Wochen erreichten alle drei Dosen von Orforglipron den primären Endpunkt: eine überlegene Reduktion des Körpergewichts im Vergleich zu Placebo.
Teilnehmende, die die höchste Dosis von Orforglipron (36 mg pro Tag) einnahmen, verloren nach 72 Wochen durchschnittlich 12,4 kg. In den Studienarmen mit 12 beziehungsweise 6 mg Orforglipron pro Tag betrug der Gewichtsverlust am Ende der Studie durchschnittlich 9,4 beziehungsweise 8,0 kg. In der Placebogruppe nahmen die Teilnehmer durchschnittlich 1,0 kg ab. Das Sicherheitsprofil von Orforglipron bei ATTAIN-1 stimmte mit der etablierten Wirkstoffklasse der GLP-1-Rezeptoragonisten überein. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren gastrointestinaler Natur.
Lilly informiert, dass die Daten aus ATTAIN-1 bis Ende des Jahres zur behördlichen Prüfung eingereicht werden sollen und sich das Unternehmen auf eine weltweite Markteinführung von Orforglipron vorbereitet. Zudem teilt das Unternehmen mit, dass es mit Orforglipron auch Studien zum Einsatz in anderen Indikationen durchführt, etwa zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Der Wirkstoff werde auch als potenzielle Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe und arterieller Hypertonie bei Erwachsenen mit Adipositas untersucht.