Oder doch eine Frau aus der SPD? |
Cornelia Dölger |
02.04.2025 13:00 Uhr |
Petra Köpping ist seit 2019 Gesundheitsministerin in Sachsen. / © IMAGO/Panama Pictures
Schon klar, die Personalien kommen stets zuletzt. Aber während die Spitzenrunde von Union und SPD weiter über Inhalte des künftigen Koalitionsvertrags berät – größter Knackpunkt sind weiter die Finanzen –, hören die Spekulationen über die mögliche neue Kabinettsbesetzung nicht auf. Erst zu Beginn der Woche kursierte eine Aufstellung, wonach Tino Sorge, bis dato gesundheitspolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, die Nachfolge von Karl Lauterbach (SPD) als Bundesgesundheitsminister antreten könnte.
Der profilierte Gesundheitspolitiker aus Sachsen-Anhalt hatte sich regelmäßig für Apotheken starkgemacht. Die Arbeitsgruppe Gesundheit, in der Sorge für die CDU mitverhandelte, hatte in ihrem Ergebnispapier unter anderem ein höheres Fixum, die Freigabe von Skonti, die Abschaffung von Nullretaxen aus formalen Gründen und mehr Prävention in Apotheken vorgeschlagen.
Mit Argumenten pro Apothekenstärkung fiel auch die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping regelmäßig auf, die für die SPD in der AG Gesundheit saß. Köpping trat vorigen August bei den Apothekenprotesten auf, die parallel in Erfurt und Dresden stattfanden, zeigte Verständnis für den Unmut und forderte eine Honoraranpassung. Dafür wolle sie sich einsetzen, kündigte sie an.
Geht es nach der »Bild«-Zeitung, könnte Köpping diese Ankündigung womöglich bald einlösen– denn Köppings Einzug ins BMG ist dem Blatt zufolge »das heißeste Gerücht«. »Lauterbach wackelt! Ost-Ministerin könnte aufsteigen«, schrieb »Bild« gestern. Spekulationen über Köppings Wechsel nach Berlin kursieren demnach schon länger in Dresden.
Es brauche eine personelle und politische Erneuerung nach der Ära Scholz, habe SPD-Chef Lars Klingbeil klargemacht. Köpping dürfte in dieser Hinsicht passen. Sie hatte sich mit Kritik an Ampel-Regelungen nicht zurückgehalten, hatte etwa die von Lauterbach forcierte Krankenhausreform als einen »Affront« bezeichnet, der an den Ländern vorbeigehe.