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Medizinisches Cannabis

Nur leicht erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen

Wenn chronische Schmerzen selbst unter Opioideinnahme bestehen bleiben, kann Cannabis als Schmerztherapie zum Einsatz kommen. In dieser Indikation können Herzrhythmusstörungen als Nebenwirkung auftreten. Das absolute Risiko hierfür ist jedoch gering, wie eine Studie aus Dänemark nahelegt.
Laura Rudolph
01.09.2022  13:30 Uhr

Immer mehr Menschen leiden an chronischen Schmerzen wie beispielsweise Rückenschmerzen. Bei sehr starken Ausprägungen, die sich nicht zufriedenstellend mit Opioiden therapieren lassen, gilt medizinisches Cannabis als Option. Seit 2017 ist es in Deutschland auf Betäubungsmittelrezept erhältlich. Obwohl die Wirksamkeit bei chronischen Schmerzen noch nicht überzeugend belegt werden konnte, ist diese Indikation zurzeit der häufigste Grund für die Verordnung.

Die Anwendung birgt Risiken für Herzrhythmusstörungen. Diese fallen jedoch gering aus, wie neue Forschungsergebnisse aus Dänemark nahelegen. Studienautorin Dr. Nina Nouhravesh vom dänischen Gentofte University Hospital stellte den Abstract der Cannabis-Studie am Samstag auf dem Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) in Barcelona vor.

Demnach betrug das absolute Risiko, unter Cannabis-Anwendung eine Herzrhythmusstörung zu entwickeln, 0,86 Prozent. Das geht aus einer Analyse von 4931 chronischen Schmerzpatientinnen und -patienten hervor, die mindestens eine Verschreibung von Cannabis in Anspruch genommen hatten (Dronabinol: 29 Prozent, Cannabinoide: 46 Prozent, Cannabidiol 25 Prozent). Auf jede Person in der Interventionsgruppe kamen jeweils fünf Kontrollpersonen mit chronischen Schmerzen, die nicht mit Cannabis therapiert wurden. Bei ihnen lag das absolute Risiko für neu auftretende Herzrhythmusstörungen bei 0,49 Prozent.

»Unsere Studie ergab, dass die Konsumenten von medizinischem Cannabis ein um 74 Prozent höheres Risiko für Herzrhythmusstörungen hatten als die Nichtkonsumenten. Der absolute Risikounterschied war jedoch bescheiden«, resümiert Nouhravesh in einer Pressemittleilung der ESC. Dennoch sei es wichtig, diese ernstzunehmende Cannabis-Nebenwirkung weiter zu untersuchen. Für Patienten mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko sollte der Einsatz erst nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

 

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