Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Multivitaminsäfte
-
Nur einen Saft kann »Öko-Test« empfehlen

Wer sich ein Glas Multivitaminsaft einschenkt, will seinen Körper mit wichtigen Vitaminen versorgen. Doch laut »Öko-Test« sind Vitaminzusätze darin oft zu hoch dosiert – das kann problematisch sein.
AutorKontaktdpa
Datum 29.12.2025  13:00 Uhr
Nur einen Saft kann »Öko-Test« empfehlen

Maracuja, Orange, Ananas: Auf den Verpackungen von Multivitaminsäften prangen allerlei exotische Früchte. Wer ein solches Produkt in den Wagen legt, kauft aber zum Großteil Apfelsaft – bis zu 80 Prozent beträgt sein Anteil in den Saftmischungen.

Was steckt noch drin, vor allem mit Blick auf die Vitaminzusätze? Das wollte die Zeitschrift »Öko-Test« wissen und hat 18 Multivitaminsäfte untersucht (Ausgabe 1/2026). Ihr Fazit fällt wenig begeistert aus: »Wir sehen bei vielen der gelborangenen Säfte rot.« Insbesondere aus zwei Gründen gibt es für viele Säfte kräftige Punktabzüge.

Problem 1: Zu hoch dosierte Vitaminzusätze

Dass ein Multivitaminsaft so eine Bandbreite an Vitaminen liefert, liegt daran, dass sie ihm künstlich zugesetzt werden. Von Vitamin C über Vitamin E bis Folsäure: Bis zu elf Vitaminzusätze mischen die Hersteller den Produkten bei. Der Test zeigt, dass sie diese Zusätze in vielen Fällen zu hoch dosieren.

Das Problem: Das Motto »Viel hilft viel« gilt bei Vitaminen nicht. Nimmt der Körper über angereicherte Lebensmittel mehr auf, als er braucht, entsteht im besten Fall bloß teurer Urin – der Körper scheidet Überflüssiges wieder aus. Bei einigen Vitaminen hingegen drohen Gesundheitsrisiken, wenn man zu viel davon aufnimmt. Daher hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Höchstmengenempfehlungen entwickelt, die auch Grundlage für die »Öko-Test«-Bewertung sind. Die Erkenntnis: In jedem Saft gibt es mindestens ein Vitamin, das die BfR-Höchstmengenempfehlungen überschreitet. Bei den meisten Produkten sind sogar drei oder vier Vitaminzusätze zu hoch dosiert.

Ein Saft enthält zudem Vitamin A. Dabei handelt es sich um ein Vitamin, das nach BfR-Empfehlung Lebensmitteln – mit Ausnahme von Margarine – gar nicht zugesetzt werden sollte. Denn eine hohe Aufnahme kann schaden. Vor allem Schwangere sollten aufpassen: In den ersten Monaten kann sich dadurch das Risiko für Fehlbildungen des Kindes erhöhen.

Mehr von Avoxa