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SARS-CoV-2

Noch keine neuen Corona-Varianten aus China

Nach dem abrupten Ende der Null-Covid-Politik in China sind die Fallzahlen in der Volksrepublik in die Höhe geschnellt. Bislang sind daraus aber laut einer aktuellen Studie noch keine neuen SARS-CoV-2-Varianten entstanden.
Annette Rößler
08.02.2023  18:00 Uhr

Mit äußerst strengen Lockdowns, Test- und Quarantäneregeln war es in China während der ersten Pandemiejahre gelungen, größere Ausbrüche von Covid-19 weitgehend zu verhindern. Doch im Herbst 2022 begannen die Infektionszahlen in einigen Städten zu steigen – und explodierten förmlich, als die Eindämmungsmaßnahmen am 7. Dezember landesweit größtenteils aufgehoben wurden. Vielfach wurde befürchtet, dass sich in der massiven Infektionswelle neue, infektiösere und/oder pathogenere Varianten des Coronavirus bilden könnten, die dann womöglich auch in anderen Ländern erneute Infektionswellen triggern könnten. Erste Daten aus der Hauptstadt Peking, die jetzt im Fachjournal »The Lancet« erschienen sind, geben diesbezüglich vorerst Entwarnung.

Ein Team um Professor Dr. Yang Pan vom Beijing Center for Disease Prevention and Control hatte bereits seit Dezember 2019 routinemäßig Proben von SARS-CoV-2-Infizierten aus Peking genommen und sie teilweise auch sequenziert. Diese bestätigten, dass es vor Dezember 2022 keine anhaltenden lokalen Übertragungen in der chinesischen Hauptstadt gegeben hatte. Das änderte sich schlagartig mit dem Ende der Null-Covid-Politik, wie die Autoren anhand von 413 Proben zeigen konnten, die zwischen dem 14. November und dem 20. Dezember 2022 genommen wurden. Von den Studienteilnehmern hatten sich 350 in Peking mit SARS-CoV-2 angesteckt, 63 Krankheitsfälle waren aus verschiedenen Ländern und Regionen importiert gewesen.

Bekannte Omikron-Sublinien dominieren

Wie die Forscher berichten, handelte es sich in allen 413 Fällen um bekannte Stämme von SARS-CoV-2. Mit 75,7 Prozent dominierte die Omikron-Subvariante BF.7, während BA.5.2, eine weitere Omikron-Subvariante, 16,3 Prozent der lokalen Fälle ausmachte. Beide Stämme nahmen im Lauf der Zeit noch zu; auch der Anteil der Omikron-Subvariante BF.7 erhöhte sich allmählich.

Seniorautor Professor Dr. George Gao von der chinesischen Akademie der Wissenschaften sagt dazu: »Unsere Analyse deutet darauf hin, dass für den Anstieg der Fallzahlen in Peking zwei bekannte Omikron-Subvarianten verantwortlich sind – und keine neuen Varianten. Wahrscheinlich gilt das auch für ganz China.«

Auch in ihrem Artikel geben die Autoren an, dass ihre Daten repräsentativ für den Rest des Landes seien. Das ziehen jedoch Professor Dr. Wolfgang Preiser und Dr. Tongai Maponga von der University of Stellenbosch in Südafrika in einem begleitenden Kommentar in Zweifel: In einem riesigen und dicht besiedelten Land wie China könne man solche Rückschlüsse nicht ziehen.

In anderen Gegenden Chinas könnte sich eine andere evolutionäre Dynamik entwickeln, an der auch infizierte Tiere beteiligt sein könnten«, schreiben sie. Diese könnten im Sinne eines sogenannten »Spill back« die Evolution des Virus weiter beschleunigen. Gao räumt ein, dass ein Monitoring der Situation weiter notwendig bleibe: »Angesichts der fortbestehenden großflächigen Zirkulation von SARS-CoV-2 in China ist es wichtig, dass wir die Situation weiterhin genau überwachen, um mögliche neue Varianten so schnell wie möglich zu entdecken.«

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