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Corona-Impfung in der Apotheke

Nicht nervös beim ersten Mal

Die ersten Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland impfen jetzt gegen Covid-19 – auch in der Central Apotheke in Steinbach (Taunus). PZ-Volontärin Laura Rudolph war beim ersten Impftag vor Ort.
Laura Rudolph
09.02.2022  18:00 Uhr

Am Vormittag des 8. Februar 2022 betritt Hanna Ebert gegen 11 Uhr als erster Impfling das neu eingerichtete Impfzentrum der Central Apotheke im hessischen Steinbach (Taunus). Die 18-Jährige ist gut gelaunt und wird in dem umfunktionierten Schulungsgebäude hinter der Apotheke von einem ebenso gut gelaunten Impfteam erwartet. Ebert wirkt entspannt – genau wie Apothekerin Stephanie Amberg, die sie in Empfang nimmt.

Nach einer kurzen Begrüßung übergibt die Apothekerin der 18-Jährigen den Anamnesebogen mit Einwilligungserklärung und  das Aufklärungsmerkblatt. In aller Ruhe nimmt diese auf einem Holzstuhl im grau gefliesten Wartebereich Platz und füllt die Dokumente aus. Das Prozedere ist ihr soweit bekannt – es ist bereits ihre dritte Covid-19-Impfung. Doch wieso lässt sie die Booster-Impfung nun nach zwei Impfungen in einer Arztpraxis in der Apotheke durchführen?

Ebert fühlt sich fernab von überfüllten Wartezimmern wohler: »Ich gehe nicht allzu gerne in Arztpraxen. In den Wartezimmern trifft man meist unweigerlich auch auf Menschen mit Infektionskrankheiten. Bei der Impfung in einer Apotheke gehe ich dagegen davon aus, nur auf gesunde und selbst geimpfte Apothekerinnen und Apotheker sowie gesunde Impfwillige zu treffen.«

Apothekerin Stephanie Amberg übergibt Impfgast Hanna Ebert die Dokumente und Merkblätter. / Foto: PZ/Laura Rudolph
Die Atmosphäre im Wartebereich ist sehr ruhig und entspannt.

Nervosität ist fehl am Platz

Weiter geht es zu Apotheker Armin Nikou. Er ist bereit für seine erste »echte« Impfung nach seiner Impfschulung und empfängt Ebert in einer der beiden Impfkabinen, ausgestattet mit Liege, Hocker und einem Tisch für das Impfzubehör.

Auch für ihn ist der heutige Tag aufregend, nervös ist er jedoch nicht: »Meine Kolleginnen und Kollegen und ich fühlen uns gut vorbereitet auf diese neue, spannende Aufgabe. Wir haben einige Stunden an Schulungen hinter uns und sind auch für etwaige Zwischenfälle gut gewappnet. Beim Impfen sind sowohl totale Entspanntheit als auch Nervosität fehl am Platz. Wir impfen mit Aufmerksamkeit. Und das merken auch die Impfgäste.«

Dass die Apotheke schon immer eine sehr große Ressource für das Gesundheitssystem war und man diese nun wieder vermehrt nutzen könne und müsse, davon ist Nikou überzeugt. Er begrüßt es sehr, dass die Bedeutung der Apothekerinnen und Apotheker durch die Pandemie und die vielen Zusatzleistungen der Apotheken wie Herstellung von Desinfektionsmitteln oder Durchführung von Corona-Tests wieder mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten ist.

Mehr als Schubladenzieher

Auch Apotheken-Inhaber Marc Schrott, der den Probedurchlauf gut gelaunt beobachtet, ist sich sicher, dass Apothekerinnen und Apotheker durch ihre zusätzlichen Dienstleistungen in den kommenden Jahren wieder mehr gefordert sein werden.

Für ihn stellt die Einbeziehung der Apotheken in die Impfkampagne ganz klar eine wichtige Maßnahme dar, das Klischee des »Schubladenziehers« hinter sich zu lassen. Dennoch solle das Impfangebot keine Konkurrenz für die Arztpraxen darstellen, sondern eine Ergänzung, betont Schrott. »Wir freuen uns, mit unserem Angebot einen Beitrag zu leisten und die Ärzte zu unterstützen«, sagt auch seine angestellte Apothekerin Amberg.

Nachfrage wird bei angepasstem Booster steigen

Momentan ist die Situation entspannt: Die Nachfrage nach Impfterminen ist gering und Impfstoffe sind genügend verfügbar. Dennoch sei nun genau der richtige Zeitpunkt für Apothekerinnen und Apotheker, mit dem Impfen zu beginnen, ist Schrott überzeugt.

Für ihn war sofort klar, dass er und alle seine approbierten Angestellten sich schon jetzt für den nächsten Impfansturm bereitmachen: »Erfahrungsgemäß kann es ganz schnell wieder zum Nadelöhr beim Impfen kommen. Sollte bald ein neuer, angepasster Impfstoff zur Verfügung stehen, wird die Nachfrage sprunghaft steigen. Dann sind wir sofort bereit, den Arztpraxen zu helfen.« Bis dahin soll es Impfangebote in Form von Aktionstagen geben, etwa an Samstagen oder unter der Woche am späten Abend jenseits der Öffnungszeiten von Arztpraxen.

Probelauf mit Familie und Freunden

Und auch der heutige Tag ist ein solcher Aktionstag: Ein Probedurchlauf für Familie und Freunde. Hanna Ebert ist Tochter einer Angestellten der Apotheke. Als erster Impfling findet sie sich nach einem kurzen Aufklärungsgespräch mittlerweile sitzend auf der Liege in der Impfkabine wieder.

Von Nervosität keine Spur. Interessiert beobachtet sie Apotheker Nikou, der konzentriert die Spritze vorbereitet. Nur noch wenige Schritte bis zum Ziel: Ärmel hoch, Einstichstelle desinfizieren und dann der Piks. Mit Zellstofftupfer abtupfen und mit einem Pflaster abdecken. Geschafft. Hanna Ebert sieht zufrieden aus: »Ich finde, der Apotheker hat das sehr gut gemacht.«

Geschafft! Ebert hat als erster Impfling in der Central Apotheke Steinbach ihre Booster-Impfung bekommen. / Foto: PZ/Laura Rudolph
Langsam füllt sich das Wartezimmer im Laufe des Vormittags. Beatrix Roth (hinten) und Christina Spengler (vorne) warten entspannt auf ihre Impfung.

Danach klebt Nikou noch schnell den Chargenkleber ins Impfbuch und dokumentiert die Impfung. Ebert nimmt derweil auf einem kleinen Sessel im Ruhebereich Platz – und kann nach 15 Minuten in den restlichen Tag starten. Sie verlässt das Impfzentrum wieder über den Eingangsbereich, in dem mittlerweile die nächsten beiden Impfgäste sitzen, mit einem Lächeln. Eine der Impfwilligen ist PKA Beatrix Roth, eine Kollegin von Nikou. Sie schmunzelt: »Ich bin mir sicher, dass er das gut machen wird. Wenn dem nicht so wäre, weiß ich im Falle des Falles ja, wo ich ihn finde.«

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