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Diagnostik

Nicht alle Selbsttests sind sinnvoll

Mit In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung kann jeder seinen Gesundheitszustand überprüfen. Doch die Qualität variiert stark und manche Tests verwirren mehr, als dass sie Klarheit schaffen.
Nicole Schuster
04.01.2023  09:00 Uhr

Tests mit Urin als Probe

Nicht viel falsch machen können Frauen mit einem Schwangerschaftstest. Sie müssen nur einen Teststreifen in den Urin halten. Die Tests weisen das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG) nach und sind sehr genau. Sie liefern zwei Wochen nach der Befruchtung einer Eizelle ein zuverlässiges Ergebnis. 2023 soll ein neuartiger Schwangerschaftstest in Europa auf den Markt kommen, der hCG im Speichel nachweist. Er soll ab dem ersten Tag einer ausgebliebenen Periode verwendet werden können.

Menopause-Schnelltests weisen das humane follikelstimulierende Hormon (FSH) im Urin nach. Ist dieses in der Probe vorhanden, bindet es an Anti-FSH-Antikörper auf der Testlinie. Erhöhte FSH-Spiegel können auf beginnende Wechseljahre hinweisen, aber auch andere Ursachen haben. Sicherheit kann nur ein Arztbesuch verschaffen.

Ähnlich sieht es mit Selbsttests auf eine Harnwegsinfektion aus. Farbfelder auf dem Teststreifen zeigen an, ob Werte wie Nitrit und die Leukozytenzahl im Urin erhöht sind, was auf eine Harnwegsinfektion hindeutet. Anwender sollten in diesem Fall umgehend einen Arzt aufsuchen, um den Harnwegsinfekt bestätigen zu lassen und falls indiziert ein Antibiotikum zur Behandlung zu erhalten.

Zu beachten ist, dass selbst bei einem simplen Urintest die Interpretation des Ergebnisses schwierig sein kann. So stehen für Diabetes-Patienten Tests auf Eiweiß im Urin zur Früherkennung von Nierenschäden zur Verfügung, die an sich sinnvoll sind. Sie können aber weitere Werte anzeigen, die den Anwender verunsichern können. Um erhöhte oder erniedrigte Messwerte im Kontext richtig zu interpretieren, braucht es ärztliche Hilfe.

Tests mit Blut als Probe

Bei manchen Selbsttests ist der Nutzen so anerkannt, dass sie einen festen Teil des Therapieregimes darstellen und die Kosten von den Krankenkassen getragen werden. Ein Beispiel ist die Kontrolle des Blutzuckers bei Diabetes mellitus. Andere Tests zur Eigenanwendung sind medizinisch weder sinnvoll noch notwendig, zum Beispiel Blutgruppen-Tests. Sie prüfen daheim die Blutgruppe aus dem AB0-System, manche zusätzlich den Rhesusfaktor. »Anwender bekommen eine Blutgruppe angezeigt. Sie haben aber keine Garantie dafür, ob diese korrekt ist«, sagt Luppa.

Menschen können ihr Blut mit frei verkäuflichen Tests auch auf Vitaminmängel, Unverträglichkeiten oder Allergien prüfen. Meist erfolgt bei diesen Tests nur die Probenahme daheim und die Probe wird dann zur Untersuchung in ein Labor geschickt. Neben dem Ergebnis bieten einige Firmen Behandlungsempfehlungen an. Darauf sollten Anwender aber nur bedingt vertrauen. Bei unspezifischen Beschwerden wie anhaltender Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden ist es sinnvoller, einen Arzt aufzusuchen. Die Diagnose ist in der Regel komplexer und nicht mit einem einfachen Selbsttest abzudecken. Beim Arzt erhalten Patienten eine fachkundige Beurteilung ihrer Messergebnisse und eine Behandlung, die tatsächlich zur Ursache ihrer Beschwerden passt.

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