Neues Notdienstsystem gut gestartet |
Brigitte M. Gensthaler |
05.06.2025 14:00 Uhr |
Tag und Nacht für Patienten erreichbar / © imago images/Future Image
Zum 1. Januar 2025 erfolgte der Systemwechsel in Bayern: Im neuen Notdienstsystem wird die Dienstbereitschaft digital mithilfe von Geodaten verteilt. Dies hatte die Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) im November 2023 beschlossen. Ein Notdienst dauert 24 Stunden, beginnend um 8:30 Uhr.
»Rückmeldungen aus Apotheken zeigen, dass die Notdienste jetzt mehr ausgelastet sind«, berichtete Vorstandsmitglied Alexander Freiherr von Waldenfels bei der Delegiertenversammlung am 4. Juni. Einzelne Kritikpunkte am laufenden Dienstplan würden für die Einteilung 2026 soweit möglich berücksichtigt.
Aufgrund von Rückmeldungen der Kollegen habe es jetzt schon Änderungen gegeben. Umgestellt wurde die Umkreissuche auf straßengebundene Entfernungsangaben (statt Luftlinie) und deren Berücksichtigung auch bei automatischen Notdienstanzeigen. Zusätzlich wurde ein Umfragemodul installiert, das die Notdienstübernahme bei Apothekenschließungen erleichtert.
Für den Notdienstplan 2026 sind einige Änderungen vorgesehen, jedoch bleibt die Orientierungsentfernung zwischen den notdienstbereiten Apotheken bei 20 bis 25 km. Die Erholungspause zwischen den Notdiensten – jetzt mindestens ein Tag – soll verlängert werden. In puncto Feiertagsgerechtigkeit soll festgelegt werden, dass Apotheken in Folgejahren nicht zu denselben Feiertagsdiensten eingeteilt werden, wobei der 24. und 31. Dezember mitberücksichtigt würden, erklärte von Waldenfels. Samstage und Sonntage würden gesondert verteilt. Zudem solle es zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Dienste auf alle Werktage kommen. Ferner würden die Notdienste in großen und mittelgroßen Städten und deren Randgebieten genau überprüft, sagte der Apotheker.
Für Apotheken und Patienten in Orten nahe von Bundeslandgrenzen bietet eine grenzübergreifende Notdienstregelung viele Vorteile. Die Verzahnung der Dienste mit Baden-Württemberg werde 2026 fortgesetzt. Mit Hessen sei dies noch nicht möglich, aber es soll eine automatische Verweisung auf dienstbereite Apotheken in Hessen geben. Eine Vernetzung mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst in Bayern werde vorangetrieben.
Wie ist der Zeitplan? Der Dienstplan soll laut von Waldenfels bis Mitte September 2025 erstellt werden. Nach Verzahnung mit dem Plan der LAK Baden-Württemberg beginnt die Vorabtauschphase, die voraussichtlich Ende Oktober 2025 enden soll. Der endgültige Plan soll im November an die bayerischen Kollegen versandt werden.
Die neue Präsidentin Franziska Scharpf (Mitte) mit ihren beiden Vizes Dr. Sonja Mayer und Alexander Freiherr von Waldenfels / © BLAK/Schulz