Neues digitales Notdienstsystem in Bayern |
Ab Januar werden die Notdienste in Bayern mit einem neuen System verteilt. / © Adobe Stock/ MB.Photostock
Im November 2023 beschloss die Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), dass die Dienstbereitschaft der Apotheken im Freistaat künftig digital mithilfe von Geodaten bestimmt werden soll. Die Apothekerinnen und Apotheker mussten sich zunächst gedulden, doch im Januar wird das neue System in Bayern eingeführt. Für die meisten Apotheker soll die Zahl der Notdienste so reduziert werden.
Auch im neuen Jahr wird ein Notdienst 24 Stunden dauern. »Die Dienstbereitschaft der Apotheken beginnt künftig jedoch bayernweit einheitlich jeweils um 8:30 Uhr und endet am nächsten Tag um dieselbe Zeit. Diese neue Regelung sorge für eine klarere Struktur und erleichtere es sowohl Patientinnen und Patienten als auch den Apotheken, den Notdienst zu planen«, heißt es in einer Mitteilung der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK).
Durch die Nutzung eines digitalen Verplanungssystems, das verschiedene Faktoren berücksichtigt, sollen die Dienste künftig gerechter auf die bayerischen Vor-Ort-Apotheken unter Wahrung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung der Bevölkerung verteilt werden. Nach Angaben der Kammer werden 92 Prozent der Menschen in Bayern weiterhin eine Notdienst-Apotheke innerhalb von 20 Kilometern finden – auch nachts und an Feiertagen.
Dabei kann die nächstgelegene notdiensthabende Apotheke entweder in der Stadt, am Stadtrand oder auch nahe gelegen in den ländlichen Regionen sein. »Mit der neuen Organisation stellen wir sicher, dass Patientinnen und Patienten jederzeit Zugang zu einer Notdienst-Apotheke haben. Gleichzeitig schaffen wir durch die gerechte Verteilung der Dienste eine Entlastung für das Apothekenpersonal«, so Kathrin Koller, Geschäftsführerin der BLAK.
Auch in Bayern nimmt die Zahl der Apotheken kontinuierlich ab. Allein im Jahr 2023 gab es im Freistaat 106 Apothekenschließungen und nur fünf Neueröffnungen. Aufgrund der sinkenden Apothekendichte ist eine Anpassung der Strukturierung des Notdienstsystems nach Ansicht der Kammer zwingend erforderlich. »Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln ist somit auch künftig sichergestellt. Durch die neue Organisation können wir die vorhandenen Ressourcen bestmöglich nutzen«, so Koller.