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Live-Webcast

Neues Format rund um das Coronavirus für Apotheker

Mehr als 1000 Teilnehmer, zwei Experten, ein Thema: Gestern Abend informierten die Frankfurter Pharmazieprofessoren Dr. Theo Dingermann und Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz in einem gemeinsamen Live Webcast von Pharma4u und PZ zur Coronakrise.
AutorDaniela Hüttemann
AutorSven Siebenand
Datum 26.03.2020  15:20 Uhr

Demnächst Schnelltests aus der Apotheke

Einige Zuschauer berichteten, dass ihnen bereits Schnelltests für die Apotheke angeboten wurden. Hier rät Schubert-Zsilavecz eindeutig zu Vorsicht: »Hören Sie sich das ruhig an, aber trauen Sie noch keinem.« Man sollte fragen, wo diese Tests herkommen und wie sie ausgewiesen sind, ergänzte Dingermann. Ein CE-Kennzeichen sei das Mindeste. Derzeit gebe es für Diagnostiktest kaum Restriktionen, was den Marktzugang angeht.

Dingermann geht davon aus, dass es durchaus seriöse Anbieter gibt oder geben wird und definitiv bald Schnelltest über den Vertriebsweg Apotheke verfügbar sind. Sie werden vom Aufbau und Design ähnlich einfach wie ein Schwangerschaftstest anzuwenden sein. »Die Frage ist jedoch, ob Sie als Apotheker einen solchen Test auf SARS-CoV-2 veranlassen dürfen und sollten«, warnt Dingermann. Die Diagnostik gehöre in die Domäne der Ärzte.

Verordnete Medikamente nicht einfach absetzen

Gleiches gilt natürlich für verordnete Medikamente. Dingermann und Schubert-Zsilavecz betonten, dass es für die derzeit diskutierten Thesen, dass einige Medikamente die menschlichen Zellen für SARS-CoV-2 empfänglicher machen könnten oder den Verlauf der Infektion verschlechtern, keine klinische Evidenz gebe. Daher sei es mit jetzigem Kenntnisstand nicht zu rechtfertigen, wenn ärztlich verordnetes Ibuprofen, ASS, ACE-Hemmer oder Sartane abgesetzt würden. »Es gibt derzeit keine absolute Kontraindikation für ASS und Ibuprofen bei Covid-19-Patienten«, so Dingermann.

In der Selbstmedikation könne man jedoch durchaus etwas kritischer mit Ibuprofen umgehen, allerdings nur bei Patienten mit Covid-19-Symptomen. Schubert-Zsilavecz hält es für gerechtfertigt, bei nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infizierten Ibuprofen eher zurückhaltend einzusetzen und stattdessen Paracetamol zu geben. »Paracetamol muss nun aber nicht flächendeckend eingesetzt werden«, so der Apotheker.

Die Hypothesen rund um Ibuprofen

Dingermann vermutet, dass in der Debatte um Ibuprofen und Covid-19 noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Er erläuterte noch einmal den Hergang der Berichterstattung und die Grundlagen der Hypothesen. Neben einer eindeutigen Fake News in Form einer viral verbreiteten Sprachnachricht zu angeblichen experimentellen Studien der Uniklinik Wien gibt es wissenschaftlich publizierte Hypothesen, wonach Ibuprofen die Regulation des ACE2-Rezeptors hochregulieren soll.

Dieser Rezeptor wird auf der Oberfläche menschlicher Zellen unter anderem im Nasen-Rachen-Raum und der Lunge exprimiert und dient SARS-CoV-2 als Eintrittspforte in die Zelle. Die Befürchtung ist nun einerseits, dass durch Ibuprofen-Einnahme mehr dieser Rezeptoren gebildet werden und sich so das Risiko für eine Ansteckung erhöht. Zum anderen wird spekuliert, ob eine Ibuprofen-Gabe den Verlauf einer Covid-19-Erkrankungen verschlechtern kann.

Hierbei fiel auch die These, dass dies mit der thrombozytenaggregationshemmenden Wirkung zusammenhängen könnte. Dies würde dann aber auch für andere NSAR, insbesondere ASS gelten, erläuterte Dingermann, doch bislang gebe es keine entsprechenden Publikationen, die andere NSAR als Ibuprofen in einen Zusammenhang mit Covid-19 bringen. Unbekannt sei auch, ob aus dieser Wirkstoffklasse nur Ibuprofen für eine Hochregulation von ACE2 sorgt.

»Wir wollen festhalten, dass es sich hierbei bislang um reine Hypothesen handelt und es keine klinischen Belege für eine höhere Ansteckungswahrscheinlichkeit oder einem schwereren Verlauf gibt«, betont Schubert-Zsilavecz.

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