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Avatrombopag

Neuer Thrombopoetin-Rezeptoragonist verfügbar

Mit Avatrombopag ist ein neuer Thrombopoetin-Rezeptoragonist zur Behandlung einer Thrombozytopenie auf dem Markt. Er hat gleich zwei Indikationen in der Tasche und weist im Gegensatz zu Eltrombopag keine lebensmittelbedingten Einschränkungen auf.
Kerstin A. Gräfe
10.05.2021  07:00 Uhr

Thrombozytenwerte regelmäßig kontrollieren

Aufgrund des möglichen Risikos für Thrombozytenwerte über 400 × 109/l in den ersten Therapiewochen sollten die Patienten sorgfältig auf Anzeichen oder Symptome einer Thrombozytose überwacht werden. Nach Erreichen stabiler Thrombozytenwerte sind diese mindestens einmal im Monat zu überprüfen. Nach Absetzen von Avatrombopag sollten die Thrombozytenwerte für mindestens vier Wochen einmal wöchentlich bestimmt werden. Avatrombopag ist abzusetzen, wenn sich der Thrombozytenwert nach vierwöchiger Anwendung der Höchstdosis von 40 mg einmal täglich nicht auf ≥ 50 × 109/l erhöht. Sollte der Thrombozytenwert nach zweiwöchiger Gabe von 20 mg einmal wöchentlich über 250 × 109/l liegen, muss Doptelet abgesetzt werden.

Für beide Indikationen gilt: Wenn eine Dosis vergessen wurde, sollen die Patienten diese einnehmen, sobald sie daran denken. Die Patienten sollen nicht zwei Dosen gleichzeitig als Ausgleich für eine ausgelassene Dosis einnehmen. Die nächste Dosis sollte gemäß dem aktuellen Schema eingenommen werden.

Die Behandlung mit Avatrombopag sollte bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung nur durchgeführt werden, wenn der erwartete Nutzen die zu erwartenden Risiken überwiegt

Bei der Anwendung sind folgende Wechselwirkungen zu beachten: Die gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4/5- und CYP2C9-Hemmern erhöht die Exposition gegenüber Avatrombopag. Dementsprechend verringert die gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4/5- und CYP2C9-Induktoren die Exposition gegenüber Avatrombopag und kann zu einer verminderten Wirkung auf die Thrombozytenwerte führen.

Während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird die Anwendung von Doptelet nicht empfohlen. In der Stillzeit muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Avatrombopag verzichtet werden soll.

Signifikantes Ansprechen

Die Zulassung zur Behandlung der primären chronischen ITP basiert auf den Ergebnissen einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studie (Studie 302) mit 49 erwachsenen ITP-Patienten. Die Patienten hatten zuvor eine oder mehrere Immunthrombozytopenie-Therapien erhalten und hatten vor Beginn der Therapie bei zwei Messungen eine durchschnittliche Thrombozytenzahl von < 30 x 109/l. Der primäre Endpunkt war als mediane kumulative Anzahl der Wochen mit einer Plättchenzahl > 50.000/µl im Verlauf der Behandlung ohne erforderliche blutungsbedingte Notfalltherapie definiert. Hier führte Avatrombopag mit 12,4 Wochen zu einer signifikanten Zunahme der Ansprechdauer im Vergleich zu Placebo mit 0,0 Wochen.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Avatrombopag zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit chronischer Lebererkrankung und schwerer Thrombozytopenie, die sich einem Eingriff unterziehen müssen, wurde in zwei identisch aufgebauten, multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studien untersucht: ADAPT-1 (NCT01972529) und ADAPT-2 (NCT03078075). Als primärer Endpunkt war der Anteil an Studienteilnehmern definiert, die weder eine Thrombozytentransfusion noch Rettungsmaßnahmen aufgrund von Blutungen benötigten. Hier zeigte sich ein signifikanter Vorteil in der Ansprechrate für Avatrombopag: Für Patienten mit einem niedrigeren Thrombozytenausgangswert (< 40 x 109/l) betrug die Ansprechrate in den Studien 66 Prozent (ADAPT-1) und 69 Prozent (ADAPT-2) im Verumarm gegenüber einer Ansprechrate von 23 Prozent und 35 Prozent im Placeboarm. Für Patienten mit einem höheren Thrombozytenausgangswert (≥ 40 bis < 50 x 109/l) betrug die Ansprechrate in beiden Studien im Verumarm 88 Prozent gegenüber 38 Prozent und 33 Prozent im Placeboarm.

Als sehr häufige Nebenwirkungen können Müdigkeit und Kopfschmerzen auftreten.

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