Neuer Colitis-ulcerosa-Wirkstoff im Handel |
Kerstin A. Gräfe |
03.05.2024 07:00 Uhr |
Die empfohlene Dosierung beträgt einmal täglich 2 mg. In den ersten drei Tagen sollten die Tabletten mit Nahrung eingenommen werden, um mögliche vorübergehende herzfrequenzsenkende Wirkungen abzuschwächen. Danach kann das Medikament mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Wird die Behandlung für sieben oder mehr aufeinanderfolgende Tage unterbrochen, sollten bei Wiederaufnahme der Behandlung die ersten drei Dosen wieder mit Nahrung eingenommen werden.
Vor Beginn der Behandlung mit Etrasimod sollte ein Elektrokardiogramm erstellt werden, um vorbestehende Herzanomalien festzustellen. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung mit Betablockern, da es möglicherweise zu additiven Wirkungen bei der Senkung der Herzfrequenz kommt. Ähnliche additive Effekte sind bei der Einnahme von Calciumkanalblockern, QT-Zeit-verlängernden Arzneimitteln oder Antiarrhythmika der Klassen Ia und III zu beachten.
Eine Behandlung mit Velsipity kann zu Hypertonie führen. Der Blutdruck sollte daher während der Behandlung überwacht und entsprechend eingestellt werden.
Etrasimod kann die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Vor Beginn der Behandlung und auch währenddessen sollte ein großes Blutbild, einschließlich der Lymphozytenzahl, erstellt werden. Entwickelt ein Patient eine schwerwiegende Infektion, sollte der Arzt in Betracht ziehen, Etrasimod vorübergehend abzusetzen.
Impfungen können unter Etrasimod weniger wirksam sein. Wenn Impfungen mit abgeschwächten Lebendimpfstoffen erforderlich sind, sollten diese mindestens vier Wochen vor Beginn der Behandlung verabreicht werden. Während und im Zeitraum von mindestens zwei Wochen nach der Behandlung mit Etrasimod sollten diese Impfstoffe vermieden werden.
In den Studien kam es unter der Behandlung zu einer Erhöhung der Aminotransferasen. Wenn keine klinischen Symptome vorliegen, sollten die Leber-Transaminasen und Bilirubinwerte im ersten Behandlungsjahr alle drei Monate und auch danach in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Die Patienten sind über Symptome einer Leberfunktionsstörung wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fatigue, Anorexie oder Gelbsucht aufzuklären.
S1P-Rezeptor-Modulatoren werden mit einem erhöhten Risiko für Makulaödeme in Verbindung gebracht. Eine augenärztliche Untersuchung des Augenhintergrunds, einschließlich der Makula, wird bei allen Patienten zu Behandlungsbeginn sowie immer dann empfohlen, wenn während der Einnahme eine Veränderung des Sehvermögens auftritt.