Neuer Ansatz beim trockenen Auge |
RASP sind reaktive Aldehydmoleküle, die kovalent mit verschiedenen Proteinen reagieren und so proinflammatorisch wirken. Die beiden am häufigsten referierten krankheitsassoziierten proinflammatorischen RASP sind Malondialdehyd und 4-Hydroxynonenal. Malondialdehyd wird mit zahlreichen Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten in Verbindung gebracht, unter anderem mit Asthma bronchiale, Psoriasis und verschiedenen Augenerkrankungen.
RASP-Inhibitoren sollen als Gatekeeper bei Entzündungsreaktionen wirken, da sie am Beginn der Entzündungskaskade eingreifen, bevor es zur Aktivierung von T-Zellen und der Ausschüttung entzündungsrelevanter Zytokine kommt. Ein erster Vertreter ist der Arzneistoffkandidat Reproxalap (ADX-102) von Aldeyra Therapeutics, an dem beispielhaft in der Abbildung der molekulare Wirkmechanismus der RASP-Inhibitoren dargestellt ist. Das Aminochinolinderivat reagiert kovalent mit der Aldehydgruppe der RASP und senkt so deren Konzentration im entzündeten Gewebe.
Molekularer Wirkmechanismus der RASP-Inhibitoren am Beispiel von Reproxalap / Foto: Wurglics
Reproxalap konnte im TRANQUILITY-Studienprogramm zeigen, dass es die Entzündung bei Patienten mit nicht infektiöser anteriorer Uveitis, allergischer Konjunktivitis und trockenem Augen lindert. Der RASP-Inhibitor befindet sich derzeit in Form einer lokal am Auge zu applizierenden Lösung im US-amerikanischen Zulassungsverfahren.