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Duvelisib

Neue Option bei fortgeschrittener CLL

Für Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) steht ein neuer PI3K-Hemmer zur Verfügung: Duvelisib. Er soll erst nach Versagen von zwei vorherigen Therapien gegeben werden, also in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium.
Annette Rößler
03.03.2022  09:00 Uhr

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Duvelisib wird über CYP3A4 metabolisiert. Der Arzneistoff und sein Hauptmetabolit sind zudem starke Inhibitoren von CYP3A4. Die gleichzeitige Anwendung mit Induktoren beziehungsweise anderen Inhibitoren dieses Enzyms ist daher möglichst zu vermeiden. Ist sie unumgänglich, muss unter Umständen die Duvelisib-Dosis oder die des Interaktionspartners angepasst werden. Da möglicherweise auch die Wirksamkeit hormoneller Empfängnisverhütungsmittel herabgesetzt ist, sollen Frauen im gebärfähigen Alter zusätzlich eine Barrieremethode anwenden, um eine Schwangerschaft vorsichtshalber möglichst zu vermeiden. Während der Behandlung mit Copiktra und mindestens einen Monat danach sollte nicht gestillt werden.

Nebenwirkungen sind häufig und können schwerwiegend sein. In den Studien wurden folgende Nebenwirkungen am häufigsten (≥ 20 Prozent der Behandelten) gemeldet: Diarrhö, Kolitis, Neutropenie, Ausschlag, Ermüdung, Fieber, Husten, Übelkeit, Infektion der oberen Atemwege, Pneumonie, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems sowie Anämie. Die häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen waren Pneumonie, Kolitis und Diarrhö.

Wirksamkeit in Studien

Die Wirksamkeit von Duvelisib bei CLL wurde in der offenen, randomisierten Studie IPI-145-07 gezeigt, an der insgesamt 319 Patienten teilnahmen. 312 von ihnen litten an CLL und sieben an kleinzelligem lymphozytischem Lymphom (SLL), das mit CLL eng verwandt ist und genauso behandelt wird. Die Teilnehmer erhielten randomisiert entweder Duvelisib oder Ofatumumab.

Einschlusskriterium für die Studie war mindestens eine vorherige Therapie. Die Zulassung von Copiktra basiert aber auf der Auswertung von Patienten mit mindestens zwei vorherigen Therapielinien, da bei ihnen das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiver war. Diese Teilpopulation umfasste 196 Patienten, von denen 95 mit Duvelisib behandelt wurden (median über 13 Monate) und 101 mit Ofatumumab (median über fünf Monate). Ein Vorteil für Duvelisib zeigte sich sowohl im primären Endpunkt progressionsfreies Überleben (PFS) als auch im sekundären Endpunkt Gesamtansprechrate (ORR): Das mediane PFS betrug im Duvelisib-Arm 16,4 Monate und im Ofatumumab-Arm 9,1 Monate; die ORR lag bei 78,9 Prozent versus 38,6 Prozent.

Die Studie IPI-145-06 war eine einarmige Studie mit Patienten mit verschiedenen indolenten B-Zell-Lymphomen, darunter 73 mit rezidiviertem oder refraktärem FL nach mindestens zwei vorherigen Therapielinien. Die Studienteilnehmer wurden im Median sieben Monate lang mit Duvelisib behandelt. In dieser Studie war die ORR der primäre Endpunkt, den von den FL-Patienten 29 (40 Prozent) erreichten.

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