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Handekzem

Neue Leitlinie mit Stufenschema

Gerötete, juckende, nässende Stellen an den Händen, flächig ausgebreitet oder punktuell lokalisiert: Das Handekzem hat viele Ausprägungen. Es gehört zu den häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen. Ein Stufenschema zur Therapie steht im Mittelpunkt der neuen Leitlinie.
Brigitte M. Gensthaler
04.08.2023  09:00 Uhr

Corticoide an erster Stelle der Therapie

Zur Behandlung des Handekzems stehen topische, physikalische und systemische Optionen zur Verfügung. Sie werden gemäß dem Schweregrad der Hautläsionen eingesetzt und sind in der Leitlinie in einem Stufenschema eingeordnet.

Zur Prävention und Basistherapie werden Hautpflegemittel eingesetzt, obwohl es laut Leitlinie nur wenige Belege für deren therapeutische Wirksamkeit gibt. Dennoch empfehlen die Autoren ausdrücklich ihren Einsatz, um die Barrierefunktion der Haut zu erhalten oder zu stärken. Es gebe aber keine Belege, die für die Anwendung eines bestimmten Hautpflegemittels sprechen.

Topische Glucocorticoide mit niedrigem atrophogenen Potenzial, zum Beispiel Prednicarbat, Methylprednisolonaceponat oder Mometasonfuroat, sind laut Leitlinie Mittel der ersten Wahl beim leichten bis schweren Handekzem. Eine einmal tägliche Behandlung ist ausreichend und möglicherweise sogar einem zweimal täglichen Auftragen überlegen. Um den Therapieerfolg zu erhalten, können Glucocorticoide (bevorzugt Klassen II oder III) intermittierend angewendet werden.

Um unerwünschte Wirkungen zu verringern, ist die abwechselnde oder kombinierte Behandlung mit einem topischen Calcineurin-Inhibitor möglich. Dabei ist zu beachten, dass Tacrolimus und Pimecrolimus für die Behandlung des atopischen Handekzems zugelassen sind, nicht jedoch für andere Ekzeme.

Je nach Symptomen und Stadium der Erkrankung können ergänzende Topika hinzukommen. Zur unterstützenden Lokaltherapie eignen sich zum Beispiel Salicylsäure- oder Harnstoff-haltige Salben bei Hyperkeratosen oder (fett-)feuchte Umschläge sowie Zubereitungen mit Chlorhexidin, Polyhexanid, Octenidin oder Clioquinol bei nässenden und/oder superinfizierten Ekzemen.

Alitretinoin bei schweren Fällen

Bei therapierefraktären (erwachsenen) Patienten sollte eine Phototherapie (topische PUVA, Schmalband-UVB, UVA1) der Hände erfolgen. Wenn auch potente topische Corticoide und/oder PUVA nicht ausreichen, soll Alitretinoin bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem chronischen Handekzem eingesetzt werden. Andere Systemtherapien wie orale Glucocorticoide, Ciclosporin, Azathioprin, Methotrexat oder Acitretin sind Einzelfällen vorbehalten und stellen unter Umständen einen Off-Label-Use dar.

Alitretinoin und Acitretin sind Retinoide, die teratogen wirken. Sie sind daher bei Frauen im gebärfähigen Alter streng kontraindiziert, es sei denn, dass ein Programm zur Schwangerschaftsverhütung strikt eingehalten wird. Dazu gehören laut Fachinformation die konsequente sichere Empfängnisverhütung einen Monat vor, während und für einen Monat nach Ende der Behandlung sowie monatliche Kontrolluntersuchungen einschließlich Schwangerschaftstests. Bei Acitretin (off Label) muss die Verhütung drei Jahre über das Behandlungsende hinaus fortgesetzt werden. Die Frau muss verstehen, dass ihr Medikament teratogen wirkt und dass eine monatliche Überwachung nötig ist.

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