Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Grippeviren
-
Neue Influenza-H3N2-Subklade breitet sich aus

Noch hat die Grippewelle in Deutschland nicht begonnen. Laut dem Portal GrippeWeb liegt die Inzidenz für alle akuten Atemwegserkrankungen noch im »niedrigen« Aktivitätsbereich. Aber für Gelassenheit besteht kein Anlass. Denn aus anderen Ländern und Regionen, darunter auch Großbritannien, wird von einer neuen H3N2-Subklade berichtet, deren Antigene nicht in den aktuellen Grippeimpfstoffen enthalten sind.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 19.11.2025  18:00 Uhr

Australien mit außergewöhnlich starker Grippewelle

Interessant in dieser Hinsicht sind vor allem die Daten aus Australien, die wie üblich einen Vorgriff auf das mögliche Infektionsszenario auf der Nordhalbkugel bieten. Dort wurde im Winter 2025 (also unserem Sommer) die zahlenmäßig bisher schwerste Grippesaison registriert, mit etwa 10 Prozent mehr gemeldeten Fällen als im Vorjahr. Gegen Saisonende setzte sich zunehmend auch dort die H3N2-Subklade-K durch, die nun in UK und auch in Japan dominiert.

Früh veröffentlichte Daten aus Kanada, die vor allem auf dem Infektionsgeschehen auf der südlichen Hemisphäre basieren, beschreiben diese Variante explizit als »schlecht passend« (Mismatch) zum gegenwärtig verwendeten H3N2-Impfstamm. Auch diese Publikation lässt erwarten, dass die Subklade-K-Viren in der Saison 2025/26 eine dominierende Rolle auf der Nordhalbkugel spielen werden. Dazu passend wurde in Japan bereits im Oktober eine Grippe-Epidemie ausgerufen. Zudem legen Stichproben aus UK und Japan nahe, dass bis zu 90 Prozent der H3N2-Nachweise der neuen Subklade zuzurechnen sind.

Wie effektiv sind die aktuellen Impfstoffe?

Vor diesem Hintergrund richtet sich der Fokus der Epidemiologen auch auf die Effektivität der aktuellen Impfstoffe. In einer »normalen« Saison liegt die Effektivität der Influenza-Impfstoffe (Vaccine Effectiveness; VE) typischerweise zwischen 20 und 70 Prozent, abhängig vom Alterssegment und von der Passgenauigkeit der Stämme.

Für die laufende Saison zeigen die bislang verfügbaren Daten ein differenziertes Bild: 

  • Eine frühe VE-Analyse der UK Health Security Agency findet für Kinder (2–17 Jahre) eine Schutzwirkung von etwa 70 bis 75 Prozent gegen hospitalisationspflichtige Influenza-Infektionen.
  • Für Erwachsene lässt sich hingegen derzeit nur eine VE von 30 bis 40 Prozent modellieren. 

Diese Werte fügen sich in die Beobachtung ein, dass Kinder von der Impfkampagne nach wie vor deutlich profitieren, während die durch den Drift bedingte Antigenabweichung den Schutz Erwachsener stärker reduziert.

Gefährdete Personen schnellstmöglich impfen lassen

Parallel berichten internationale Übersichtsartikel, dass in Jahren, in denen der Impfstoff hinsichtlich der H3N2-Auswahl deutlich suboptimal war, die Wirksamkeit insgesamt bis auf etwa 30 Prozent absinken kann. Unter diesem Aspekt wird der diesjährige Mismatch durch die Subklade K als deutlich, aber nicht als Totalausfall des Impfschutzes gewertet. Wichtig ist zudem, dass die bekannten Mutationsmuster weder Hinweise auf eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber Neuraminidasehemmern noch auf eine erhöhte Virulenz der Viren liefern.

Dr. Jamie Lopez Bernal, beratender Epidemiologe für Immunisierung bei der UK-Health Security Agency wird in einem Beitrag auf dem Gavi-Newsportal wie folgt zitiert: »Wichtig ist, dass wir unabhängig davon, welche Virenstämme diesen Winter hier zirkulieren, darauf vertrauen können, dass der Impfstoff weiterhin dazu beiträgt, die am stärksten gefährdeten Personen vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten zu schützen. Wir empfehlen allen, die dafür infrage kommen, sich so schnell wie möglich gegen Grippe impfen zu lassen – dies ist nach wie vor unsere beste Verteidigung gegen schwere Erkrankungen.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa