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Cipaglucosidase alfa

Neue Enzymersatztherapie bei Morbus Pompe 

Mit Cipaglucosidase alfa kommt nun ein Jahr nach Avalglucosidase alfa ein weiteres Medikament zur Enzymersatztherapie für Patienten mit der seltenen lysosomalen Speicherkrankheit Morbus Pompe auf den deutschen Markt. Der Neuling wird immer kombiniert mit dem Enzymstabilisator Miglustat.
Brigitte M. Gensthaler
08.09.2023  07:00 Uhr
Schmale Vorteile in einer Head-to-head-Studie

Schmale Vorteile in einer Head-to-head-Studie

In einer doppelblinden multizentrischen Phase-III-Studie wurden 122 Erwachsene mit Morbus Pompe ein Jahr lang behandelt (PROPEL-Studie). Sie erhielten (2 : 1 randomisiert) entweder 20 mg/kg Cipaglucosidase alfa in Kombination mit 195 mg oder 260 mg Miglustat (je nach Körpergewicht) oder 20 mg/kg Alglucosidase alfa plus Placebo alle zwei Wochen. 95 Teilnehmer hatten bereits Alglucosidase alfa erhalten,  meist seit mehreren Jahren; nur 27 waren ERT-naiv. Zu den wichtigsten Wirksamkeitsendpunkten gehörten die 6-Minuten-Gehstrecke (6MWD) als primärer Endpunkt   und die Lungenfunktion, gemessen in Prozent der forcierten Vitalkapazität (FVC) im Sitzen, nach einem Jahr.

Die neue Kombination verbesserte die körperlichen Fähigkeiten der Patienten, im primären Endpunkt gab es jedoch keine Überlegenheit. Die Gehstrecke nahm unter Cipaglucosidase alfa plus Miglustat um durchschnittlich 20 m zu im Vergleich zu durchschnittlich 8,3 m unter Alglucosidase alfa. ERT-vorbehandelte Patienten im Cipaglucosidase-alfa-Arm konnten 15,9 m weiter gehen (1 m im Alglucosidase-alfa-Arm). Allerdings konnten ERT-naive Teilnehmer unter Cipaglucosidase alfa nach einem Jahr nur 28,5 m weiter gehen, unter Alglucosidase alfa jedoch 52,7 m. Die Lungenfunktion nahm unter dem Neuling weniger stark ab als unter Alglucosidase (FVC minus 1,4 im Vergleich zu minus 3,7 Prozent gegenüber Baseline).

Vorsicht vor Infusionsreaktionen

Sehr häufige Nebenwirkungen (bis zu 10 Prozent der Behandelten) sind Schüttelfrost, Schwindel, Hitzewallungen, Schläfrigkeit, Brustkorbbeschwerden, Husten, Schwellungen an der Infusionsstelle und Schmerzen. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind juckender Hautausschlag, schwere allergische Reaktionen, Fieber, Schwächegefühl, Atemnot, Schwellung im Rachen, pfeifende Atemgeräusche (Giemen) und Hypotonie.

In der Fachinformation wird auf Infusions-assoziierte Reaktionen hingewiesen, die während oder innerhalb von zwei Stunden nach Abschluss der Infusion gemeldet wurden. Dazu gehören aufgetriebener Bauch, Schüttelfrost, Fieber, Schwindelgefühl, Geschmacksstörung (Dysgeusie), Dyspnoe, Pruritus, Ausschlag und Hautrötung mit Hitzegefühl. Bei 0,7 Prozent der Patienten trat eine Anaphylaxie auf, geprägt von generalisiertem Pruritus, Dyspnoe und Hypotonie. 1,3 Prozent brachen die Behandlung aufgrund von IAR ab. Die meisten Reaktionen waren leicht oder mittelschwer und vorübergehend. Die meisten Patienten entwickeln Antikörper gegen rhGAA. Jedoch gab es keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen Immunogenität und Sicherheit, Pharmakokinetik oder pharmakodynamischen Wirkungen.

Das Medikament darf nicht bei Personen angewendet werden, bei denen lebensbedrohliche allergische Reaktionen aufgetreten sind oder die kein Miglustat einnehmen dürfen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und für vier Wochen nach Beendigung der ERT eine Schwangerschaft zuverlässig verhüten. 

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