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Katarakt

Neue Ansätze beim Grauen Star

Standardtherapie des Katarakts ist derzeit die operative Entfernung der getrübten Linse des Auges und der Ersatz durch eine Kunstlinse. Eine wirksame Pharmakotherapie, die das vermeiden könnte, gibt es noch nicht – aber durchaus interessante Ansätze.
Annette Rößler
19.11.2021  12:00 Uhr

Targets jenseits der Kristalline

Ein pathogenetischer Faktor, der sich pharmakologisch adressieren lässt, ist oxidativer Stress. Zahlreiche Studien hätten eine deutlich erhöhte Belastung mit reaktiven Sauerstoffspezies in kataraktischen Linsen nachgewiesen, schreiben die Autoren. Die Zellen des Linsenepithels würden dadurch in die Apoptose getrieben und die Kristalline denaturierten, wodurch diese ihre Löslichkeit verlören und Aggregate bildeten.

Einige Studien hätten ergeben, dass Antioxidanzien wie Glutathion, Lutein, Zeaxanthin und Vitamin E oder C die Entwicklung eines Grauen Stars hinauszögern könnten. Allerdings ist die Evidenz nicht eindeutig. Bei Patienten mit Katarakt infolge einer Diabetes-Erkrankung seien Antioxidanzien zudem wirkungslos.

Speziell bei Diabetikern und bei Patienten mit der Stoffwechselstörung Galactosämie könne dagegen die Hemmung der Aldose-Reduktase hilfreich sein. Dieses Enzym wandelt unter anderem Glucose und Galactose in Sorbitol um, wodurch es bei Hyperglykämie, aber auch bei Galactosämie, also einem Überschuss von Galactose, zu einer Akkumulation von Sorbitol und Fructose komme. In der Linse könne dies den oxidativen Stress erhöhen und so zur Entstehung eines Katarakts beitragen. Bei Ratten habe die orale Gabe des Aldose-Reduktase-Hemmers Diosgenin das Fortschreiten einer Galactose-abhängigen Linsentrübung aufgehalten. Auch hier steht die Forschung allerdings noch relativ am Anfang.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass momentan noch kein Wirkstoff in Sicht ist, der der Katarakt-Operation in entwickelten Ländern ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Insbesondere die Substanzen mit Wirkung auf die Kristallin-Ordnung könnten aber interessant werden und möglicherweise in ärmeren Ländern viel Leid verhindern. Neben weiteren Studien zur Wirksamkeit ist aber die Voraussetzung, dass es gelingt, leicht zu applizierende Präparate zu einem geringen Preis zu entwickeln.

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