Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Galenische Forschung

Natürliche Phospholipide als Entzündungshemmer

Entzündungshemmende Stoffe auf der Basis von Bestandteilen menschlicher Zellen könnten künftig Ibuprofen, Diclofenac und Co. Konkurrenz machen. Am Institut für Pharmazie der Universität Halle-Wittenberg wurde ein besonderes Herstellungsverfahren mit gemischten Mizellen entwickelt.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 10.09.2020  13:01 Uhr

Im Fachjournal »European Journal of Pharmaceutical Sciences« hat ein Forscherteam um Miriam Elisabeth Klein seine Untersuchungsergebnisse veröffentlicht. Darin informiert es zunächst, dass die beiden im Körper vorkommenden Phospholipide Phosphatidylserin (PS) und Phosphatidylglycerol (PG) antientzündliche Eigenschaften aufweisen. Bislang sei das therapeutische Potenzial dieser Substanzen aber noch nicht umfassend untersucht worden und der Schwerpunkt habe bisher auf PS- und PG-Liposomen gelegen.

»Wir versuchen nachzumachen, was die Natur vormacht«, erklärt Seniorautor Dr. Karsten Mäder, Professor für Pharmazeutische Technologie an der Universität Halle-Wittenberg, in einer Pressemitteilung der Hochschule. Phospholipide wie PS und PG kommen im menschlichen Körper natürlich vor, beispielsweise auf der Innenseite von Körperzellen. Stirbt eine Zelle, kehrt sie einen bestimmten Bestandteil ihrer Zellmembran nach außen: PS. Das gibt Fresszellen das Signal, diese Zelle zu verdauen. Das Phospholipid sorgt aber auch dafür, dass hierbei keine Entzündungsreaktion einsetzt. Ähnliches passiert in der Lunge, die beim Einatmen mit sehr vielen Fremdstoffen konfrontiert ist. An dieser Stelle ist es das Phospholipid PG, das inflammatorische Prozesse unterbindet.

Medizinisch sind beide Phospholipide deshalb interessant, weil der Körper sie nicht als Fremdstoffe erkennt, wodurch weniger Nebenwirkungen zu erwarten sind. Eine Studie aus den USA hat zuvor bereits gezeigt, dass PS gegen die Entzündung nach einem Herzinfarkt wirkt. »Allerdings war die Herstellung der Zubereitung aufwendig«, so Mäder.

Um die Formulierungsoptionen zu erweitern, untersuchten die Forscher in Halle, ob gemischte Mizellen eine Alternative zu den bisher genutzten Liposomen darstellen könnten. Mögliche Vorteile dieser gemischten Mizellen könnten ihre thermodynamische Stabilität, geringe Größe und einfache Herstellung sein. Die mit dem neuen Verfahren hergestellten Phospholipide erwiesen sich als unschädlich für Körperzellen und Blutbestandteile. Vor allem die so hergestellten PG-Teilchen verringerten unter Laborbedingungen die entzündliche Aktivität von Fresszellen.

»Die Ergebnisse weisen auf ein hohes Potenzial der Phospholipide für antientzündliche Therapien hin«, fasst Mäder zusammen. Mögliche Einsatzgebiete könnten zum Beispiel Infarkte, Arthritis oder Schuppenflechte sein. Bevor es aber soweit ist, haben die Forscher noch einiges an Arbeit vor sich und auch in klinischen Studien müssen die Phosholipide ihre Fähigkeiten noch unter Beweis stellen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa