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Abwehren, therapieren, impfen

Nasensprays gegen SARS-CoV-2

Die Tatsache, dass SARS-CoV-2 als respiratorisches Virus die Nasenschleimhautzellen benutzt, um in den Körper einzudringen, macht die dortige Mukosa zum interessanten Interventionsort. Die unterschiedlichsten Nasensprays werden derzeit auf ihr Potenzial hin geprüft.
Elke Wolf
10.11.2021  18:00 Uhr

Geruchs- und Geschmacksverlust sind typische Anzeichen für eine Infektion mit SARS-CoV-2. Auch neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Schwindel und Übelkeit bis hin zu Krampfanfällen kommen häufig vor und können Vorboten eines meist heftigeren Verlaufs sein. Dass beides miteinander zusammenhängt, ist mittlerweile bewiesen: Das Coronavirus nutzt die Riechschleimhaut der Nase, um ins Zentrale Nervensystem zu gelangen. Gleichwohl nutzt das Virus gleichzeitig auch das Blutgefäßsystem zum Weitertransportiert, da sich auch in den Gefäßwänden im Gehirn SARS-CoV-2 nachweisen ließ.

Dass die Riechschleimhaut also eine Art Reservoir für das Coronavirus darstellt, lässt die Bekämpfung des Erregers direkt in der Nase zu einer vielversprechenden Strategie werden. Klar, es wäre am besten, wenn es ihm gar nicht erst gelänge, sich an den Schleimhautzellen festzusetzen und sie zu irritieren. Genau dieses Ziel verfolgen sogenannten Abwehrsprays. Filmbildner wie Carragelose aus Rotalgen (Algovir®), Hydroxypropylmethylcellulose (Wick Erste Abwehr Mikro-Gel Spray) sowie Glycerin mit der Peptidase Trypsin (ViruProtect Erkältungsspray für den Rachen) sollen sich schützend auf die Schleimhäute legen. Das soll ein Anhaften der Viren verhindern, und in der Folge das Eindringen in das Zellinnere und die Ausbreitung in die Atemwege.

Alle drei Filmbildner konnten in vitro belegen, dass sie SARS-CoV-2 neutralisieren oder deren Vermehrung in Zellkulturen bis unter die Nachweisgrenze hemmen können. Ob dieser Effekt auch klinisch relevant ist, ist bislang nicht ausreichend belegt. Am weitesten vorangeschritten dürften die Untersuchungsergebnisse bezüglich der Carragelose sein.

Dafür nahmen insgesamt 394 Probanden des medizinischen Personals aus zehn Krankenhäusern in Argentinien an einer multizentrischen, randomisierten und doppelblinden Studie teil. Sie standen alle in direktem Kontakt mit Covid-19-Patienten. Über drei Wochen wendeten die Probanden in dieser Prüfarzt-initiierten Studie viermal täglich entweder ein Carragelose-haltiges Nasenspray (n = 199) oder ein wirkstofffreies Nasenspray (n = 195) an. In einer Pressemeldung informiert das Unternehmen Hermes-Arzneimittel, das Algovir® in Deutschland vertreibt, über Ergebnisse. In der Verumgruppe erkrankten zwei Probanden (1,0 Prozent) und in der Kontrollgruppe zehn Probanden (5,1 Prozent). Weitere klinische Untersuchungen sollen auch weitere Darreichungsformen der Carragelose auf Effektivität prüfen. Anders als in anderen Ländern gibt es in Deutschland bislang den Rotalgen-Extrakt nicht als Rachenspray oder Pastillen.

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