Pharmazeutische Zeitung online
Israelische Datenanalyse

Myokarditis nach Covid-19 deutlich häufiger als nach Impfung

Ein Wissenschaftlerteam hat israelische Patientendaten analysiert, um die Risiken einer Coronainfektion und einer Coronaimpfung gegenüberstellen zu können. Das Ergebnis: Eine Reihe von Komplikationen kommt nach Infektion deutlich häufiger vor als nach Impfung – auch Myokarditis. 
Theo Dingermann
27.08.2021  16:00 Uhr
Myokarditis nach Covid-19 deutlich häufiger als nach Impfung

Mit der Einführung der vier in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoffe, die auf neuen Technologien beruhen, wurde immer wieder hinterfragt, ob sich aus den Daten der klinischen Studien ein robustes Sicherheitsprofil ableiten lässt. Mittlerweile sind Milliarden Dosen dieser Vakzine verimpft. Für den mRNA-Impfstoff Comirnaty® hat nun ein israelisch-amerikanisches Forscherteam um Noam Barda die Sicherheit neu bewertet.

Phase-III-Studien können bei der Bewertung der Impfstoffsicherheit aufgrund der geringen Teilnehmerzahl und der überdurchschnittlich gesunden Stichprobenpopulation inhärente Einschränkungen aufweisen, da seltene unerwünschte Ereignisse unerkannt bleiben könnten. Aus diesem Grund muss der Einsatz des Impfstoffs auch nach der Markteinführung überwacht werden, um ein Bild zur Sicherheit des Impfstoffs in der realen Welt zu erhalten.

In der jetzt im »New England Journal of Medicine« publizierten Studie verglichen die Autoren die Inzidenz einer breiten Palette potenzieller kurz- und mittelfristiger unerwünschter Ereignisse bei geimpften Personen mit der Inzidenz bei nicht geimpften Personen. Zudem ermittelten sie auch die Risiken für die gleichen unerwünschten Ereignisse nach einer SARS-CoV-2-Infektion.

Zur Bewertung der Sicherheit von Comirnaty® verwendeten die Wissenschaftler Daten der größten israelischen Gesundheitseinrichtung (Clalit Health Services; CHS). Verglichen wurden geimpfte und nicht-geimpfte Personen, die hinsichtlich soziodemografischer und klinischer Variablen abgestimmt waren. Zusätzlich wurden auf Basis einer zweiten Analyse infizierte mit nicht infizierten Personen verglichen. In jedem Fall wurden die gleichen unerwünschten Ereignisse untersucht.

Impfrisiken 

In der Impfanalyse wurden im Mittel jeweils 884.828 geimpfte Personen und nicht geimpfte Personen eingeschlossen. Als relevante Risiken durch eine Impfung fielen Myokarditis (3,24-fach erhöhtes Risiko; Risikodifferenz 2,7 Ereignisse pro 100.000 Personen), Lymphadenopathie (2,43-fach erhöhtes Risiko; Risikodifferenz 78,4 Ereignisse pro 100.000 Personen), Appendizitis (1,40-fach erhöhtes Risiko, Risikodifferenz 5,0 Ereignisse pro 100.000 Personen) und Herpes-Zoster-Infektion (1,43-fach erhöhtes Risiko; Risikodifferenz 15,8 Ereignisse pro 100.000 Personen) auf.

Andererseits waren Geimpften im Vergleich zu den Nicht-Geimpften leicht vor unerwünschten Ereignissen wie Arrhythmie, akute Nierenschädigung, intrakranielle Blutung und Lymphopenie geschützt.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa