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PEI-Sicherheitsbericht

Myokarditis bei Spikevax häufiger als bei Comirnaty

Die seltenen Nebenwirkungen Myo- und Perikarditis nach Covid-19-Impfung treten beim mRNA-Impfstoff von Moderna wohl häufiger auf als bei dem Biontech/Pfizer-Präparat. Darauf weisen nun auch Daten aus Deutschland hin.
Christina Hohmann-Jeddi
28.10.2021  17:57 Uhr
Myokarditis bei Spikevax häufiger als bei Comirnaty

Insgesamt 1243 Verdachtsmeldungen einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder Perikarditis (Herzbeutelentzündung) sind im Rahmen der Spontanberichterfassung in zeitlichem Zusammenhang mit einer Covid-19-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet worden. Diese Meldungen erfolgten von Beginn der Kampagne bis einschließlich 30. September, heißt es im aktuellen PEI-Bericht zur Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe. In diesem Zeitraum wurden mehr als 92 Millionen Impfdosen Comirnaty® von Biontech/Pfizer und Spikevax® von Moderna in Deutschland verimpft. Die Melderate sei bei Jungen und männlichen Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren sowie bei jungen Männern unter 30 Jahren am höchsten, so das PEI.

Die Spontandaten aus Deutschland wiesen darauf hin, dass das Risiko nach Spikevax-Impfung bei jungen Männern und Frauen höher sein könnte als nach Comirnaty-Impfung. Ein höheres Risiko der Myokarditis bei Männern unter 30 Jahren sei offenbar auch in Kanada und in einer Metaanalyse von vier Registerstudien in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden gefunden worden, wobei die Auswertungen derzeit noch nicht abgeschlossen und auch noch nicht publiziert worden seien. Aufgrund dieser Daten wurden Anfang Oktober in den skandinavischen Ländern die Impfungen von Jugendlichen mit Spikevax ausgesetzt.

Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA habe demgegenüber in vier Versichertendatenbanken keinen signifikanten Unterschied der Myokarditisrate zwischen beiden mRNA-Impfstoffen festgestellt, heißt es in dem PEI-Bericht weiter. Die Schätzer seien dabei aufgrund der weiten Konfidenzintervalle und der Heterogenität der Studienergebnisse allerdings mit Unsicherheiten verbunden.

Für männliche Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren berechnete das PEI eine Melderate von 4,8 Fällen von Myo-/Perikarditis auf 100.000 Impfungen für Comirnaty und 11,4 Fälle auf 100.000 Impfungen für Spikevax. Für Männer zwischen 18 und 29 Jahren fielen die Melderaten mit 4,7 Fälle/100.000 Impfungen für Comirnaty und 11,7 Fälle/100.000 Impfungen für Spikevax ganz ähnlich aus. Bei Frauen in diesem Alter war die Melderate für Comirnaty (1,0 Fall/100.000 Impfungen) deutlich niedriger als bei Spikevax (3,0 Fall/100.000 Impfungen).

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