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Migräneprophylaxe

Möglichkeiten besser nutzen

In Deutschland leiden 8 bis 10 Millionen Menschen an Migräne. Vielen von ihnen ist nicht bewusst, dass man den schmerzhaften Attacken medikamentös vorbeugen kann. Apotheker können hier einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Migränepatienten identifizieren und sie auf die Möglichkeit der Prävention hinweisen.
Annette Mende
10.10.2018  18:36 Uhr

Starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit: Die Symptome einer Migräneattacke sind sehr belastend und können dazu führen, dass der Patient nur noch im Bett liegen mag. Zum Glück sind solche Tage meistens nicht so häufig: Die große Mehrheit der Patienten erlebt nur maximal 30 Migränetage pro Jahr. Einige sind jedoch weitaus häufiger betroffen und berichten von 180 oder sogar noch mehr Migränetagen pro Jahr.

»Vor allem diese Patienten, die sehr häufig an Migränekopfschmerz leiden, sollten auf die Möglichkeiten der Prophylaxe hingewiesen werden«, sagte Professor Dr. Andreas Straube von der LMU München bei einem Vortrag in der Pharma-World bei der Expopharm in München. Hier sieht der Neurologe eine wichtige Aufgabe für Apotheker. Migräneprophylaktika würden in Deutschland zu wenig eingesetzt. Ein europäischer Vergleich habe gezeigt, dass in Deutschland lediglich 30 Prozent der infrage kommenden Patienten Medikamente zur Vorbeugung häufiger Migräneanfälle anwenden.

Eine wirksame Prophylaxe kann Patienten belastende Anfälle ersparen und so unmittelbar die Lebensqualität steigern. Das allein wäre schon Grund genug, sie optimal einzusetzen. Die Prophylaxe ist aber auch aus volkswirtschaftlicher Sicht wichtig, denn während einer Migräneattacke sind Patienten meist arbeitsunfähig. Da trifft es sich schlecht, dass Migränepatienten meist in ihrer produktivsten Lebensphase – im jungen und mittleren Erwachsenenalter – am schwersten betroffen sind, wie Straube berichtete.

»Apotheker haben genauso wie Ärzte einen guten Draht zu ihren Patienten. Diese Kräfte sollten wir bündeln«, sagte auch Privatdozentin Dr. Stefanie Förderreuther, ebenfalls Neurologin an der LMU München. Apotheker stünden zwar nicht dieselben diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung wie Ärzten. Eine Migräne sei jedoch anhand der typischen Symptome auch für Apotheker gut zu erkennen – und die Apotheke sei ein niedrigschwelligerer Anlaufpunkt für Patienten als der Arzt, weil man dort nicht auf einen freien Termin warten müsse.

Ob Arzt oder Apotheker: Wichtig sei, dass der Heilberufler einen Migränepatienten nicht nur über die medikamentösen Möglichkeiten, sondern auch über nicht medikamentöse Maßnahmen zur Vorbeugung von Attacken informiert. »Diese sind genauso wichtig wie Tabletten«, betonte Förderreuther. Schon die Aufklärung darüber, dass es sich bei den Kopfschmerzen um Migräne handelt, gehöre zur Therapie, aber auch Entspannungstechniken, Ausdauersport und Stressbewältigung, kurz: eine Änderung der Lebensführung. »Das fällt Patienten erfahrungsgemäß schwer, aber es hilft, wenn sie immer wieder von unterschiedlichen Seiten darauf hingewiesen werden.«

Foto: Shutterstock/Dan Race

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