Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Leitlinie

Mögliche Ursachen für ständige Müdigkeit

Müde ist jeder ab und zu. Wenn die Müdigkeit aber so stark ist, dass sie als »unnormal« oder einschränkend empfunden wird, sollte man sich auf die Ursachensuche machen. Eine Leitlinie erklärt, wie dabei am besten vorzugehen ist.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 15.09.2023  09:00 Uhr

Screeningfragen nach Depression und Angst

Steht die Müdigkeit nicht im Zusammenhang mit Covid-19 oder einer anderen durchgemachten Infektion, kommen als Auslöser laut DEGAM vor allem eine Depression oder Angststörung infrage. Mit zwei einfachen Screeningfragen lässt sich der Verdacht auf eine Depression erhärten beziehungsweise entkräften: »Haben Sie sich in den letzten vier Wochen oft niedergeschlagen/schwermütig/hoffnungslos gefühlt?« und »Haben Sie in den letzten vier Wochen wenig Interesse/Freude an Tätigkeiten gehabt?« Bejaht der Patient mindestens eine davon, sollte sich der Arzt nach weiteren möglichen Symptomen einer Depression erkundigen. Anzeichen für eine Angststörung sind laut DEGAM eine nervliche Anspannung, Ängstlichkeit, das Gefühl, aus dem seelischen Gleichgewicht zu sein, Sorgen über vielerlei Dinge sowie Angstattacken, auch hier bezogen auf die zurückliegenden vier Wochen.

Tagesmüdigkeit kann auch eine Folge von gestörtem Nachtschlaf bei obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) sein. Hier können Fragen nach lautem Schnarchen oder Atempausen im Schlaf beziehungsweise unbeabsichtigtem Einschlafen tagsüber in inadäquaten Situationen auf die richtige Spur führen.

Als weitere mögliche Auslöser kommen der Konsum von Alkohol, Cannabis oder Tabak sowie die Einnahme von Medikamenten bestimmter Klassen infrage. Die DEGAM nennt hier neben ZNS-dämpfenden Substanzen wie Benzodiazepinen, Neuroleptika, Antidepressiva und Antihistaminika unter anderem Antihypertensiva, vor allem lipophile Betablocker, und Migränemittel.

Überschätzt: Eisenmangel als mögliche Ursache für Müdigkeit

Insbesondere bei Frauen im gebärfähigen Alter wird als Ursache für Müdigkeit häufig ein Eisenmangel vermutet. Die DEGAM stellt jedoch klar fest: »Ein Zusammenhang von Müdigkeit und (niedrigem) Hämoglobin ist nicht nachweisbar.« Dennoch empfiehlt sie ein Blutbild als Basisuntersuchung, um subakute Anämien oder schweren Eisenmangel feststellen zu können. Generell warnt sie jedoch vor einer »somatischen Fixierung« der Patienten und bezeichnet es als einen häufigen Fehler, dass pathologische Laborwerte vorschnell als ausreichende Erklärung für die Müdigkeit akzeptiert würden.

»Behandelbare schwere körperliche Erkrankungen sind selten und praktisch immer mit Auffälligkeiten in Anamnese und/oder körperlicher Untersuchung verbunden«, heißt es deutlich in der Kurzfassung der Leitlinie. Häufig hat starke Müdigkeit laut der Fachgesellschaft mehr als eine Ursache und es gibt zumindest auch eine psychische Komponente. Daher sei es falsch, zuerst alle körperlichen Ursachen auszuschließen und erst dann psychosoziale Aspekte in Betracht zu ziehen. Stattdessen sei »im gesamten diagnostischen Prozess ein bio-psychosozialer Ansatz« einzuhalten.

Um Patienten mit ungeklärter Müdigkeit und/oder Hinweisen auf relevante psychosoziale Belastungen eine Perspektive zu geben und ihnen zu signalisieren, dass sie ernst genommen werden, empfiehlt die Leitlinie, ihnen feste Folgetermine anzubieten. Eine auf biologische Ursachen fixierte Diagnostik (»Tumorsuche«) führe dagegen zu unnötiger Belastung der Betroffenen und/oder einer Somatisierung der Befindlichkeitsstörung Müdigkeit.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa